Altstadtsanierung: so wenig wie möglich

Die Grünen plädieren dafür, den Holz- und Fischmarkt möglichst sparsam umzugestalten, die intakte Fahrbahn zu belassen und den neuen Zustand behinderten- und altengerecht herzustellen

31.05.17 –

Die Grünen dürfen sich ans Revers heften, den Begriff Altstadt in die Diskussion um die Umgestaltung des Holz- und Fischmarkts eingebracht zu haben. Und so ist es auch nur folgerichtig, dass sie ihre Pressekonferenz zu diesem Thema mit der Überschrift „Altstadtsanierung Teil 2“ versehen haben.

In ihrer Fraktionssitzung haben die Grünen beschlossen, die „Signale der Bürger aufzunehmen“, erklärte der Vorsitzende Jürgen Bartsch. Und die seien in einigen Punkten eindeutig gewesen: Eine Asphaltierung der Fahrbahn statt des jetzt verlegten roten Pflasters dürfe es auf keinen Fall geben. Auch einige Geschäftsleute waren Teilnehmer der Sitzung. Man sei mit ihnen einer Meinung: Viel müsse nicht gemacht werden. Bartsch: „Wir wollen eine möglichst kleine Variante des Umbaus. Aber sie muss behinderten- und altengerecht sein.“

An der Fahrbahn müsse nichts geändert werden. „Die Steine sind okay, aber ihre Bettung nicht.“ Deswegen müsse daran und auch an der Drainage des Regenwassers etwas geändert werden. „Bei Regen steht das Wasser auf der Fahrbahn“, so Bartsch. Ein Vorteil dieser Art der Umgestaltung sei es, dass es sich dabei um keine investive Maßnahme handele – und „dann gibt es auch keine Anliegergebühren dafür“. Die nicht ganz ebenen grauen Porphyrsteine am Rand der Fahrbahn sollten nach Ansicht der Grünen ersetzt werden durch glatte Betonsteine. „Das ist sehr viel angenehmer für Rollstuhlfahrer und die Benutzer von Rollatoren.“ Auch die separaten Busspuren sollten verschwinden, die Busse stattdessen auf der Fahrbahn halten. Bartsch: „Das trägt zur Temporeduzierung bei und macht die Durchfahrt durch die Stadt unattraktiver.“

Eindeutig gegen die Buskaps sprach sich Luise Theile, Vertreterin der Grünen im Bau- und Planungsausschuss und Lehrerin an einer Schule für Körperbehinderte, aus. „Ich mache mit meinen Schülern einmal in der Woche Mobilitätstraining. Und wenn der Bus nicht genau an der erhöhten Stelle hält, weil zum Beispiel die Zufahrt zur Haltestelle zugeparkt ist, dann entsteht ein Zwischenraum, den man nicht mit dem Rollstuhl überwinden kann.“ Besser wäre es, die Busse hätten eine Rampe, über die der Bus erreicht werden kann. Dann könnte der Bus an jeder Haltestelle auch von Rollstuhlfahrern benutzt werden, unabhängig davon, ob es einen erhöhten Bordstein gebe oder nicht.

Die Grünen wollen jetzt Vertreter des Busunternehmens Niag einladen und mit ihnen über die Behindertenfreundlichkeit von Bussen reden. Für die Umgestaltung von Holz- und Fischmarkt setzen sie auf eine sparsame Lösung. Auch Fördergelder seien Steuermittel.

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