Das Prinzip "Schwammstadt": Wie lässt sich Regenwasser in Rheinberg besser nutzen?

Der Klimawandel führt auch in Rheinberg zu einer spürbaren und voraussichtlich steigenden Anzahl an Hitze- und Dürreperioden sowie Starkregenereignissen. Dies erfordert möglichst zeitnah einen bewussteren Umgang mit kostbarem Regenwasser.

22.09.22 –

 Nach den Prinzipien einer “Schwammstadt” sollte Regenwasser künftig stärker gesammelt  bzw. zurückgehalten und für eine spätere Verwendung genutzt werden. Konkret könnte dies zum Beispiel bedeuten:

• dezentrale Regenwasserspeicher bei Neubauten einzuführen,

• natürliche / künstliche Retentionsräume für Starkregen (ober- und unterirdische Wasserreservoirs und –läufe), auch zur Optimierung des städtischen Mikroklimas zu schaffen,

• Nutzung von Regenwasser vor Ort (für Sanitär, Klimatisierung, Prozesswasser, Löschwasservorhaltung, Straßen-/Kanal-/Fuhrparkreinigung, Bewässerung) zu ermöglichen,

• Grauwassernutzung (Duschwasser wird nochmals für Sanitär verwendet) wird verpflichtende Vorgabe für alle Neubauten,

• Baumbewässerung durch baumnahe Wasserreservoirs (z.B. als Sitzbank nutzbare “Tankbank” neben Bäumen) durchzuführen,

• Versickerung von Regenwasser in Böden zu ermöglichen (durchlässige Bodenbeläge, Entsiegelung von Flächen),

• Dach- und Fassadenbegrünung zu verstärken.

Dafür stehen entsprechende Fördermöglichkeiten bereit: Das Förderprogramm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ des Bundesumweltministeriums und das Förderprogramm „Einstieg in das kommunale Anpassungsmanagement“ des Bundesumweltministeriums.

Viele Gemeinden haben auch eigene entsprechende Förderprogramme initiiert. Eine Abstimmung und Zusammenarbeit mit angrenzenden Kommunen, dem Kreis Wesel und weiteren relevanten Akteuren (z.B. Lineg, Deichverband, Hochschule Rhein Waal) sollte angestrebt werden. Das Evolving Regions-Projekt und das Ergebnis der Roadmap können ein Strategiekonzept mit konkreten Einzelmaßnahmen zur Klimafolgenanpassung nicht ersetzen. Ein politischer Beschluss zur Erarbeitung eines Klimafolgenanpassungskonzeptes sollte jedoch diskutiert werden und wird von uns empfohlen. Kamp-Lintfort hat ein solches (Fokus-)Konzept erstellt und bereits mittels Förderung eine Personalstelle geschaffen und zum 1.9.22 auch besetzt.

Auch die Erstellung einer Starkregenkarte sollte im Zuge dessen erfolgen, da dies als notwendige Grundlage für das Thema Wasser und Klimafolgenanpassung zu betrachten ist. Dies vorangestellt beantragt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: Die Verwaltung der Stadt Rheinberg möge prüfen, welche Maßnahmen und Rahmenrichtlinien zur Rückhaltung und Nutzung von Regenwasser bei Bauvorhaben und in Bestandsgebieten unter Nutzung von Fördermöglichkeiten auf dem Stadtgebiet möglich sind. Weiter wird die Verwaltung beauftragt, aus der Prüfung abgeleitete Maßnahmen zu benennen, die in den verschiedenen Stadtteilen ab dem Jahr 2023 umgesetzt werden können.

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