GRÜNE wollen mehr Sicherheit und Verkehrsberuhigung auf der Xantener Straße

Für die kommende Haupt- und Finanzausschusssitzung hat die Grüne Fraktion Rheinberg mehrere Maßnahmen für die Xantener Straße beantragt.

31.08.20 –

Für die kommende Haupt- und Finanzausschusssitzung hat die Grüne Fraktion Rheinberg mehrere Maßnahmen für die Xantener Straße beantragt.

  • Tempo 30 auf der innerstädtischen Xantener Straße durchgängig in beide Fahrtrichtungen von der Zufahrt ZUFF und SPORTPLATZ aus bis zum Stoppschild an der Kreuzung mit dem Innen- und Außenwall und dem Übergang in die Rheinstraße auszuschildern; bislang ist dies nur auf dem 150m langen Abschnitt vor dem Pflegezentrum Am Wiesenhof der Fall,
  • die Durchfahrt (reinen Transitverkehr) für LKW > 7,5 Tonnen zul. Gesamtgewicht, mit Ausnahme von Anlieferungen an Anlieger in das Stadtzentrum bzw. im betroffenen Bereich selbst,

a) in die Xantener Straße, bei Einfahrt von Norden kommend,

b) in die Bahnhofstraße ab dem Kreisverkehr Alte Landstraße, von Westen kommend, und

c) in die Orsoyer Straße ab dem Kreisverkehr Melkweg/Feuerwache, von Süden kommend,

durch entsprechende Beschilderung zu unterbinden und damit möglichst ausnahmslos auf die den Stadtkern umgehenden Kreis- und Landesstraßen umzulenken,

  • die von der Verwaltung in Aussicht gestellten Zebrastreifen an den Fußgängerüberwegen mit Mittelinseln vor dem Pflegezentrum am Wiesenhof und nördlich der Einmündung Dr.-Aloys-Wittrup-Straße und Kanalstraße zu realisieren und
  • eine Planung für einen zusätzlichen Fußgängerüberweg auf dem weiteren Abschnitt der Xantener Straße in Richtung Norden an der für Straßenquerungen durch Schüler meistfrequentierten Stelle herauszuarbeiten, vorzustellen und nach Beschlussfassung und Mittelbereitstellung baldmöglichst zu errichten, um den Querungsverkehr zu Fuß und mit dem Fahrrad zu kanalisieren, die Sicherheit dabei zu erhöhen und die Durchschnittsfahrgeschwindigkeit des motorisierten Verkehrs herabzusetzen.

Begründung:

Die nachstehenden Aspekte lassen die schnellstmögliche Umsetzung dieses Maßnahmenbündels aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes, der Schulweg- und allgemeinen Verkehrssicherheit und der Verbesserung der Wohnqualität geboten erscheinen:

  • Die intensive (und in den letzten 15 Jahren erheblich erweiterte) Straßenrandbebauung ist mit vielen mehrgeschossigen Wohnhäusern parallel zur Straße ausgerichtet, teils sehr dicht daran gebaut, mit Balkonen zur Straße. Eine Temporeduzierung würde hier für eine geringere Lärm- und Luftbelastung der Anwohner*innen sorgen. Denn nach der Bahnhofstraße hat die Xantener Straße mit 9.300 KfZ, davon 280 Fahrzeuge des Schwerlastver-kehrs, die zweithöchste innerstädtische Kfz-Frequenz Rheinbergs (lt. letzter Verkehrsuntersuchung durch IVG Runge aus Nov.19/März 20 incl. Verkehrszählungen in Mai 19, siehe TOP „Nordumgehung“ im StEUA vom 20.05.2020) mit entsprechenden bereits gutachterlich ermittelten erheblichen multiplen Emissionen dieser Hauptverkehrsstraße, insbesondere Lärm (dieser Abschnitt ist ein im geltenden Lärmaktionsplan der Stadt Rheinberg herausgearbeiteter Lärm-Hotspot, der nicht allein vom Lärm der Xantener Straße selbst im Übermaß belastet ist, sondern auch von der im Osten nicht weit entfernt vorbeiführenden L137/ehem. B57).
  • Es existiert eine hohe Frequenz von Bussen/Schulbussen, die nach Rheinberg kommen oder es verlassen, mit 5 Haltestellen auf diesem Abschnitt.
  • Ebenso hat der KfZ-Verkehr zeitweise zu den (größer gewordenen) Schulzentren extrem zugenommen wie auch der gewachsene KfZ-Verkehr zum dortigen mehrfach gewachsenen und jetzt nochmals wachsenden Fachmarktzentrum und weiteren Einzelhändlern und seit kurzem auch einem gastronomischen Betrieb.
  • Die Xantener Straße hat die Funktion als Hauptschulweg aus beiden Richtungen zu beiden großen Schulzentren mit über 2.200 Schülern und als Zuwegung zum Sportplatz und der dort hinzukommenden 3-Fach-Turnhalle sowie zum Jugendzentrum ZUFF, was alles auch sehr viel Fußgänger- und Radfahrerquerungen dieses Straßenabschnittes ausmacht.
  • Fußwege variieren stark in der Breite, die u.a. durch Bewohner*innen des großen Altenpflegezentrums (131 Plätze vollstationär und 18 Tagespflegeplätze) benutzt werden.
  • Der Radverkehr ist ungeregelt – die vorhandene Beschilderung lässt in großen Teilen Radverkehr nur auf der Straße zu. Dabei gibt es eine immer größere Vielfalt an E-Bikes, E-Rollern, Rollern, Skateboards und anderen elektrisch unterstützen und nicht motorisierten Fahrgeräten.
  • Der Pendler-KfZ-Verkehr zum Amazon Logistikzentrum nimmt zu, ebenso die immer größer werdende Zahl an fehlgeleiteten oder eine Abkürzung suchenden LKW, die kein Ziel im Stadtzentrum anfahren.
  • Die Verkehrspolitik der Stadt sollte das Ziel verfolgen, den motorisierten Kurzstreckenverkehr möglichst auf Fahrradverkehr zu verlagern, was gerade bei der hohen Zahl an genau diesen Streckenabschnitt mehrfach täglich passierenden Schülern ökologisch wirkungsvoll ist und auch wirken kann, wenn hierzu die Schulradwegsicherheit und -funktionalität weiter verbessert wird.

Die Umsetzung der beantragten Maßnahmen kann dazu beitragen, diesen Lärm-Hotspot gemäß den Zielen des Lärmemissionsplanes in seinen gesundheitsschädlichen Auswirkungen in gleich wirkungsvoller Weise zu entschärfen, wie es in der Bahnhofstraße mit der dort gleichfalls seitens der Fachingenieure von Pöyri Deutschland GmbH durch die wegen Verletzung der Grenzwerte vorgeschlagenen Einführung von Tempo 30 bereits ansatzweise gelungen ist.

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