Online bummeln - warum nicht auch in Rheinberg?

In Moers sollen nach der Sommerpause ein virtueller Stadtrundgang und das Online-Shopping an den Start gehen.

02.07.15 –

In Moers sollen nach der Sommerpause ein virtueller Stadtrundgang und das Online-Shopping an den Start gehen.

Eine Initiative in diese Richtung hatte auch die Grüne Ratsfraktion in Rheinberg im vergangenen Herbst gestartet. Mittlerweile plant der Initiativkreis "Wir für Rheinberg" nach Auskunft der Verwaltung eine Veranstaltung. In der Sitzungsvorlage für den Ausschuss für Stadtmarketing, Tourismus, Kultur im März dieses Jahres hieß es:

"Inhaltlich soll bei dieser Veranstaltung einerseits eine kundenfreundliche, zeitgemäße und gleichzeitig barrierefreie Gestaltung von Innenstädten thematisiert und Best-Practice- Beispiele aufgezeigt werden.

Ziel ist es letztlich, bei allen Beteiligten eine Sensibilität für ein Erscheinungsbild der Innenstadt zu fördern, welches den Ansprüchen aller Zielgruppen gerecht wird.

Mit dieser Veranstaltung wird an ein Projekt des Initiativkreises angeknüpft, das die Verbesserung der Situation insbesondere im Bereich der mobilen Werbung (sog. „Kundenstopper“) in den Innenstädten - vor allem im Bereich der Gelderstraße - hat. Diesbezüglich konnte bereits bei einer in der Vergangenheit gemeinsam mit der IHK Duisburg und externen Sachverständigen durchgeführten Begehung in der Rheinberger Innenstadtfestgestellt werden, dass dort ein „visuelles Chaos“ vorherrscht und vor allem eine Barrierefreiheit nicht in allen Bereichen gewährleistet ist.

Des Weiteren sollen bei der Veranstaltung Strategien des stationären Einzelhandels gegen den immer stärker werdenden Online-Handel aufgezeigt werden."

Der Trend zum Online-Handel ist, so diagnostiziert auch die Verwaltung, eindeutig und nicht umkehrbar.

Was möglich ist, demonstrieren nun Stadtmarketing und Werbering in Moers. Nachstehend ein Artikel aus der NRZ vom 27.6.2015:

"Das Stadtmarketing bereitet einen virtuellen Rundgang durch die City vor. Auch das Einkaufen per Internet wollen die örtlichen Händler bald ermöglichen. Experten schätzen, dass dieses Jahr rund 40 Milliarden Euro im Online-Handel umgesetzt werden. „Und die Tendenz ist steigend“, weiß Michael Birr, Chef des Stadtmarketings Moers. So arbeitet er denn auch schon an zwei Internet-Projekten, um den Moerser Handel und die Kunden elektronisch zu verbinden: ein virtueller Stadtrundgang und das Online-Shopping. Beides soll nach der Sommerpause an den Start gehen.

Auch Thorsten Fischer vom Werbering weiß: „Manche Händler sehen das Internet als Feind an, aber wir müssen damit arbeiten, wenn wir überleben wollen. Online-Shopping, das geht 24 Stunden am Tag, ohne Parkplatzsuche und lange Wege.“

Beim virtuellen Stadtrundgang im 3-D-Format wird beispielsweise der Altmarkt gezeigt, mit den Läden rundherum, die vom Betrachter angeklickt werden können. „So kann man nicht nur das Warenangebot sehen, sondern beispielsweise auch beim Optiker mal in die Werkstatt schauen“, erklärt Birr. Neben den Läden werden auch Moerser Sehenswürdigkeiten und schöne Ecken gezeigt. „Das Echo des Einzelhandels ist ausgesprochen gut. Wir stoßen überall auf Begeisterung“, erklärt Birr. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Adresse www.moers-stadtportal.de jährlich 150 000 Besucher aufweisen kann. Die Kosten für die Händler, die sich dem Stadtrundgang anschließen, halten sich in Grenzen, schon ab 100 Euro kann man sich beteiligen.

Interessant ist sicher auch das Projekt Online-Shop. Dabei wollen die Moerser Macher dem Projekt in Wuppertal folgen, das dort bereits hohe Umsatzsteigerungen erbrachte. Das geht so: Die Einzelhändler zeigen im Internet ihr Warenangebot oder eine Auswahl davon, der Kunde kann die Ware bestellen oder zurücklegen lassen und wird noch am gleichen Tag beliefert, wenn er vor 17 Uhr bestellt. „Wir suchen gerade einen Logistik-Profi dafür“, schildert Birr. Dies sei ein viel größeres Projekt, das entsprechend langen Vorlauf habe. Doch auch der elektronische Einkauf soll nach der Sommerpause an den Start gehen, wenn auch erst im Kleinen. „Wir wollen so viele Händler wie möglich mit ins Boot holen“, sagt Michael Birr. Auch hier sei das Echo in der Geschäftswelt ausgesprochen positiv.

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