Zeit, dass sich was tut

Die Grünen um Jürgen Bartsch und Ernst Barten und der Einzelhandel warten darauf, dass sich die Händler in Rheinberg umstrukturieren und anpassen.

10.07.16 –

Die Grünen um Jürgen Bartsch und Ernst Barten und der Einzelhandel warten darauf, dass sich die Händler in Rheinberg umstrukturieren und anpassen.

„Der Mensch ist von Natur aus faul“ - ein Satz, den vermutlich jeder einmal gehört hat. Allem Anschein nach ist das auch einer der Gründe, warum Amazon, Saturn, Ebay, Zalando und Co. von Jahr zu Jahr erfolgreicher werden und ihre Umsätze steigern können. Das Problem dabei: Einer bleibt bei dieser Erfolgsgeschichte auf der Strecke - und das ist der Einzelhandel. Bei Elektroartikeln wurde dieser schon längst vom Onlinehandel überholt, auch Kleidung kaufen viele heute lieber online. Kein Wunder, muss man sich dort nicht durch volle Läden drängeln, um am Ende womöglich nicht einmal ein passendes Teil zu finden. Das Internet hingegen hält es mit Balu aus dem Dschungelbuch: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit.“

Der Einzelhandel im Wandel

Für den Einzelhandel bedeutet dieser Trend jedoch auch, dass er sich wandeln muss. Wie so oft reicht schon ein Blick zur Konkurrenz, um zu wissen, was man verändern muss. Der Handelsexperte Elmar Fedderke zeigte bei einer Veranstaltung im vergangenen Jahr verschiedene Möglichkeiten auf, damit die Geschäfte in Rheinberg die Lücke zu Amazon und Co. wieder ein wenig schließen können. Jürgen Bartsch und Ernst Barten von den Grünen hoffen deswegen jetzt, dass endlich Bewegung in die Sache kommt und sich das Stadtmarketing, die Werbegemeinschaft und die Stadt zusammensetzen. „Das Thema liegt uns seit einiger Zeit im Magen“, macht Bartsch deutlich.

Damit der Einzelhandel in Rheinberg wieder zum Onlinehandel aufschließen kann, müsse man vor allem endlich auf moderne Medien, wie eine eigene Onlinepräsenz, Social-Media-Auftritte bei Facebook, und vielleicht sogar einen eigenen Onlineshop umstellen, machen die Beiden klar. Dazu sei aber eben auch die Bereitschaft zur Kooperation wichtig. Die Mittel dazu könne man aus denen des integrierten Handlungskonzepts erhalten, das bis zu 60 Prozent Förderung übernehmen könnte.

Wie die finale Umsetzung dann aussehen könnte, zeigt beispielsweise die Stadt Wuppertal, erklärt Bartsch: „Das ist eine attraktive Gestaltung.“ Attraktiv, weil auf der Homepage der Stadt ein Großteil der Händler vertreten ist und sich in einem Portrait vorstellt. Doch damit nicht genug, denn darüber hinaus bieten die meisten Geschäftsinhaber mittlerweile einen Onlineshop für ihre Produkte an - bundesweit ein Vorzeigeprojekt.

Eins zu eins könne man das Ganze nicht umsetzen, jedoch seien einzelne Aspekte auch für Rheinberg eine Überlegung wert. „Es wäre wünschenswert, wenn 20 bis 30 Gewerbetreibende zusammenkommen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht“, so Barten. Ein erster Schritt dahin könnte mit dem offenen W-Lan in der Innenstadt gemacht werden. Das soll im Spätsommer an den Start gehen und beim Öffnen womöglich auf die Internetseite www.markt-rheinberg.de weiterleiten - so zumindest der Vorschlage der Grünen. Initiiert wurde die Seite von der Stadt, sie bedarf laut Bartsch aber noch einiger Arbeit und Anpassung: „Man muss das nutzerfreundlicher gestalten.“ Der Vorteil einer solchen Landingpage wäre, dass sie auf die Geschäfte in der Innenstadt verweisen könnte, die sich dort wiederum zum Beispiel vorstellen könnten. Wichtig ist nur: „Das Ganze steht und fällt mit der Angebotsstruktur.“

Der Marktplatz als Mittelpunkt

Die Umstellung auf moderne Medien bedeutet aber nicht, dass der stationäre Handel verschwinden oder zurückgehen soll. Das betonen Bartsch und Barten immer wieder: „Wir wollen den stationären Handel nicht streichen. Beratungen, Umtausch und das Shoppingerlebnis sind immer noch dessen Vorteile.“ Es sei aber Vorsicht geboten: „Der Trend zu Onlinebestellungen ist nicht gebrochen.

Zu guter Letzt kam auch der geplante Umbau des Marktplatzes in der Innenstadt zur Sprache. Auch hier gebe es viel Potenzial, mit dem auch eine Steigerung der Aufenthaltsqualität einhergehen würde. Wichtig sei bei der jetzigen Lage jedoch eines, unterstreicht Bartsch: „Es ist wichtig, dass sich jetzt was tut.“ 

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