Jugendarbeit im "ZUFF"

Das Zuff ist bereits einige Jahrzehnte die Anlaufstelle für Jugendliche in Rheinberg.Mittlerweile versorgt das Zuff nicht mehr nur die Jugendlichen direkt vor Ort sondern auch in der „Außenstelle“ "PUZZLE" in Orsoy, sowie in vielen anderen Orten im Rahmen der Stadtteilarbeit.

16.11.14 – von Grüne Fraktion –

Das Zuff ist bereits einige Jahrzehnte die Anlaufstelle für Jugendliche in Rheinberg.Mittlerweile versorgt das Zuff nicht mehr nur die Jugendlichen direkt vor Ort sondern auch in der „Außenstelle“ "PUZZLE" in Orsoy, sowie in vielen anderen Orten im Rahmen der Stadtteilarbeit.

Änderungen hat es in letzter Zeit personell und organisatorisch einige gegeben. Die Arbeit als Jugendpflegerin vollzieht Frau Heimes mittlerweile alleine. Bis dahin wurde die Verantwortung dieses Amtes noch geteilt.

Hinzu kamen vor allem in letzter Zeit weitere personelle Veränderungen. So deckt das Zuff mittlerweile auch die Begegnungsstätte in der Reichelsiedlung mit ca. 11 Stunden ab, welche bislang durch eine Person eigenständig „besetzt“ war. Hinzu kamen personelle Weg- und Neuzugänge.

Dass solche Änderungen nicht immer problemlos umgesetzt werden können, liegt auf der Hand. Dies wurde dann auch deutlich in der letzten Fraktionssitzung im Zuff, zu der die Grünen geladen hatten. "Jugendfragen" sollten besprochen werden, insbesondere wollten wir die Möglichkeiten der Beteiligung von Jugendlichen an kommunalpolitischen Entscheidungen erkunden.

Thema war dann aber vor allem die derzeitig Jugendarbeit im ZUFF. Die anwesenden Jugendlichen brachten ihren Unmut mit der Umstrukturierung des Personalkörpers im ZUFF zu Ausdruck. Ein konstruktives Gespräch gemeinsam mit der ebenfalls anwesenden Jugendpflegerin, einem aus dem Zuff-Team ausgeschiedenen Erzieher und den Kommunalpolitikern der Grünen kam zunächst nur schwer in Gang.

Die Jugendlichen kritisierten das neue Personal und bedauerten den Weggang des „alten“ Personals. Sie bemängelten zudem, dass aus ihrer Sicht im Zuff kein Konzept verfolgt wird, dort „nichts passiert“, in der "offenen Tür" lediglich der Fernseher läuft und Kursbetreuer zuweilen entgegen getroffener Absprachen vor verschlossenen Türen stehen. Das Zuff habe - so einige der Diskussionsteilnehmer - erheblich an Attraktivität verloren.

Hauptkritikpunkt waren letztendlich die städtischen Entscheidungen zur Umorganisation und zum Personalwechsel, bei denen sich die Jugendlichen nicht hinreichend mitgenommen fühlten.

Diese Kritik ist auch der Ansatz für die Fraktion der Grünen. Wie hätte die Verwaltung die Besucher des ZUFFS in die Umorganisation oder in die Änderungen personeller Art einbinden können? Wie hätte sie Transparenz und Akzeptanz schaffen können, indem man die mitnimmt, die es angeht?

Die derzeitige negative Haltung von Jugendlichen gegenüber den Änderungen wiegt umso schwerer, als dass vor allem in der jüngeren Vergangenheit die Besucherzahlen im ZUFF wieder deutlich gestiegen waren. Dem Jugendhilfeausschuss gegenüber ist dies als Erfolg der bislang guten Arbeit entsprechend berichtet worden. In diesem Ausschuss wurde seitens der pädagogisch Verantwortlichen aber auch gebetsmühlenartig die Bedeutung von Kontinuität in der Jugendarbeit beschrieben: Jugendarbeit sei Beziehungsarbeit; Kinder und Jugendliche benötigten eine sichere Basis.

Fachlich unverständlich erscheint insofern, dass Änderungen und auch damit einhergehender Weggang von etablierten und von den Jugendlichen anerkannten Personals anscheinend in einem „Hau-Ruck-Verfahren“ durchgesetzt wurde und nicht entsprechend sensibel, wie man es für einen solchen Bereich durchführen müsste. Das wäre eine Bedingung für vertrauensbildende Maßnahmen gewesen.

Das Thema Haushaltssicherung in diesem Zusammenhang zu nennen ist nicht zielführend. Der Einsatz von Erziehern anstelle von „teuren“ Sozialpädagogen ist die eine Sache. Die Konsequenz daraus ist, dass sich entsprechend Ausgebildete nach Stellen umsehen, die ihrer Ausbildung in Bezug auf die höhere Lohngehaltstufe entspricht. Das heißt aber nicht, dass nicht auch ein Erzieher/eine Erzieherin ein/e verlässliche(r) und anerkannte(r) Partner/in in der Jugendpflege sein kann. Dies wird kein Akzeptanzgrund für die Jugendlichen sein. Akzeptanz entwickelt sich aber nur bei nachvollziehbaren Handeln. Und dies scheint bei den weitreichenden auch personellen Veränderungen nicht vorhanden gewesen zu sein.

Was nun? Ziel kann es jetzt nur sein, mit dem neuen Personal ein innovatives Konzept zu entwickeln, um damit die Akzeptanz der Jugendlichen und Kinder für den Jugendtreff neu zu beleben. Jugendarbeit beginnt mit Transparenz und Information der Teilnehmenden. Stichwort ist hier das gemeinsame Gestalten. Das kann z.B. die Art der Veranstaltung sein, der Kurs der im Zuff angeboten wird, ggf. noch die Zeiten an denen die Stadteilarbeit durchgeführt wird.Einbringen und gegenseitigen Respekt schaffen so qualitativ gute Jugendarbeit.

Wir werden den Neuaufbau im Zuff kritisch verfolgen und dem neuen Team alle erdenkliche Unterstützung zukommen lassen, aber auch stets Transparenz von der Stadtverwaltung einfordern.

Und hervorragende Jugendarbeit - dies sei nur am Rande erwähnt - gibt es doch schon. Beispielhaft sei hier die wirklich gute Ferienbetreuung genannt. Dort wird Inklusion gelebt und den Kindern und Jugendlichen eine hochwertige und pädagogisch wertvolle Betreuung angeboten. Die Jugendpflege umfasst letztendlich nicht nur das ZUFF.

In den ersten Monaten des neuen Jahres werden wir erneut zu einer offenen Fraktionssitzung ins ZUFF einladen und mit den Gästen dann resümieren, was sich im ZUFF entwickelt hat und welche strukturellen Weichen gestellt worden sind.

Interessierte sollten sich zudem den Donnerstag, 27.11.2014, 17:00 Uhr, Stadthaus Rheinberg, notieren. Dann tagt öffentlich der Jugendhilfeausschuss, worin das Jugendamt das Zuff-Konzept und die Planung für 2015 vorstellen will. Informationen zum Personalkörper jedoch werden meist in einem nichtöffentlichen Abschnitt der Sitzung beraten.

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