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11.02.14 –
Durch die bundesweite Initiative „U18-Wahl“ können Kinder und Jugendliche bei Testwahlen abstimmen. Die Grünen schlagen das Projekt jetzt für die Rheinberger Schulen vor. Ein Thema, das heute im Schulausschuss auf der Tagesordnung steht.
Wer wartet denn heute noch, bis er 16 oder 18 ist, um zur Wahl zur gehen? Bei der Bundestagswahl haben fast 200 000 Kinder und Jugendliche ihre Stimme abgegeben. Neun Tage vor der eigentlichen, der echten Wahl, haben sie sich im vergangenen September an der „U18-Wahl“ beteiligt. Hinter U18 verbirgt sich eine der größten politischen Bildungsinitiativen für Kinder und Jugendliche in der Republik. Die Grünen wünschen sich, dass auch Rheinberg mit von der Partie ist. Ein Thema, das heute im Schulausschuss auf der Tagesordnung steht.
Eine eigene Partei gründen
Seit 1996, sagen die beiden Grünen Simon Thölke und Barbara Ettwig, gibt es bereits diese U18-Wahlen. Angefangen hat alles in einem Wahllokal in Berlin, von dort schwappte die Aktion hinüber in den Rest des Landes. „Also, warum nicht hier auch?“, fragt Barbara Ettwig. Die Verwaltung soll den Vorschlag an die Schulen weiterreichen, die Kommunalwahl in Rheinberg auf den Stundenplan der neunten Klassen zu setzen und eine U16-Wahl vorzubereiten. U16, weil bei einer Kommunalwahl auch 16-Jährige wahlberechtigt sind. Außerdem sollen sich die Schulen als Wahllokal zur U18-Europawahl anmelden.
Wer im Internet recherchiert und auf die Homepage der Initiative geht, entdeckt eine Vielzahl von Aktionen, die die ganze Sache spannend und interessant machen sollen. Das fängt an bei Wahlbeobachtung im Internet und im Fernsehen, geht über Briefe an die Kandidaten mit ganz konkreten Fragen und hört bei der Gründung einer eigenen Partei noch lange nicht auf. Bei der Europawahl - einer U18-Wahl - wiederum würden sich Aktionen mit Partnerschulen in anderen europäischen Ländern anbieten, in Rheinberg zum Beispiel als Teil des Französischunterrichtes mit einer Schule in der Partnerstadt Montreuil-sur-mer.
Viele Unterstützer
In anderen Kommunen seien solche Projekte sehr erfolgreich gewesen, ist das Ergebnis der Recherche von Simon Thölke. So hatte er sich unter anderem mit dem Schülersprecher einer Duisburger Schule in Verbindung gesetzt, die sich an der Aktion beteiligt hat. Dort hätten sich durch die U18-Wahl viele junge Leute plötzlich für Politik interessiert, hätten gesagt, „ich muss mich ja auch interessieren, sonst weiß ich überhaupt nicht, wen ich wählen soll.“ Denn das ist das Ziel der Aktion: Junge Menschen sollen Politik verstehen, Unterschiede in den Programmen erkennen und Versprechen von Politikern kritisch hinterfragen können. Organisiert und getragen wird die U18-Initiative vom Deutschen Kinderhilfswerk, dem Deutschen Bundesjugendring, den Landesjugendringen, vielen Jugendverbänden und dem Berliner U18-Netzwerk.
Das Ganze ist bei den Grünen eingebettet in einen Vorstoß, junge Menschen mehr für Politik zu interessieren. Ein anderer Teil des Antrags beschäftigt sich bekanntlich mit einen „Tag des offenen Stadthauses“, ebenfalls für die Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse, um die Arbeit der Stadtverwaltung und des Rates kennenlernen zu können.
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