Vielleicht doch ein Zebrastreifen?

Die Anregung der Grünen , diese Art der Überquerung an der Römerstraße zumindest ins Auge zu fassen, wurde vom Rat mehrheitlich beschlossen.

30.04.18 – von Quelle: NRZ, 25.4.2018 –

450 Autos am gestrigen Dienstagvormittag zwischen 10 und 11 Uhr, in der gleichen Zeit 55 Fußgänger, die die Römerstraße vor dem Apotheker- und Ärztehaus überqueren wollten: Das sind die Zahlen, die Vertreter der Grünen ermittelt haben. Sie hatten sich auch schon am Freitag, 13., von 10 bis 11 Uhr sowie am Donnerstag, 19. April, in der Zeit zwischen 15:30 und 16:30 Uhr an die Straße gestellt - und dabei, so der Fraktionsvorsitzende Jürgen Bartsch, noch höhere Zahlen festgestellt. "Dabei haben wir ausdrücklich nur die Fußgänger gezählt, die tatsächlich deswegen die Römerstraße überquert haben, um zum Apotheker- und Ärztehaus zu gehen."

Das alles war für die Grünen ein Anlass, erneut eine Verkehrszählung durch die Stadt zu beantragen. Sie wünschten, dass die Straßenverkehrsbehörde einen Auftrag erhält - und zwar zu prüfen, ob auf der Römerstraße im Bereich Annaberg Tempo 30 angeordnet werden kann unter der Berücksichtigung besonderer Umstände gemäß Straßenverkehrsordnung, aus Lärmschutzgründen oder anderen Gegebenheiten. Und: Um die Möglichkeit des Anlegens eines Zebrastreifens zu überprüfen, soll die Verwaltung beauftragt werden, erneute Zählungen der querenden Passanten im Bereich der Apotheke zwischen der Frankenstraße und dem HNO-Zentrum zu unterschiedlichen Stoßzeiten durchzuführen.

In der Ratssitzung am Dienstag wurde ohnehin über die Verkehrssituation an dieser Stelle gesprochen. In der Beschlussvorlage der Verwaltung war nur von einer Straßenverengung auf 4,75 Meter in Höhe des Apotheker- und Ärztehauses die Rede gewesen, zusätzlich sollte geprüft werden, ob Tempo 30 aus Lärmschutzgründen angeordnet werden kann.

Zumindest Teile des Rates konnten sich für den Vorstoß der Grünen erwärmen. CDU-Fraktionschef Erich Weisser: "Wir haben im Ausschuss klar gemacht, dass wir einen Zebrastreifen wollen. Wir können der erhöhten Sicherheit zustimmen."

Herbert Becker, Fraktionsvorsitzender der FDP, sah hingegen keine neuen Erkenntnisse durch die Zählung der Grünen. Er habe zusammen mit einem Eigentümer gezählt und sei zu anderen Ergebnissen gekommen. Jetzt solle erst einmal die Querungshilfe gebaut werden. In zwei Jahren sehe das Ganze vielleicht wieder anders aus.

Der SPD-Fraktionschef Jürgen Madry verwies darauf, dass "uns das Recht in der einen oder anderen Frage bindet". Aber man müsse Tempo 30 und "irgendeine Querungshilfe" hinbekommen.

Der fraktionslose Ratsherr Ulrich Hecker sprach sich eindeutig gegen einen Zebrastreifen aus. "Der bietet eine falsche Sicherheit. Wer sich nicht an Recht und Ordnung hält, der hält sich auch nicht daran."

Das möchte Bartsch nicht so stehen lassen. "Wir brauchen eine optische Signalisierung, dass hier ein Überweg für Fußgänger ist", forderte er. Letztlich sprach sich der Rat mit großer Mehrheit für den Versuch aus, einen Zebrastreifen einzurichten - mit den Stimmen von CDU, SPD, Linken und Grünen.

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