Was hat SARS-CoV-2 mit Umwelt- und Naturschutz zu tun?

Jede Menge! Nach allem, was wir bisher über den „neuen“ Corona-Virus SARS-CoV-2 wissen, gibt es unmittelbare Zusammenhänge und Erklärungen dafür, warum dieser Virustyp die Menschheit in diesem schwer vorstellbaren Maße befallen und in existentielle Krisen geführt hat. 

19.04.20 –

Jede Menge! Nach allem, was wir bisher über den „neuen“ Corona-Virus SARS-CoV-2 wissen, gibt es unmittelbare Zusammenhänge und Erklärungen dafür, warum dieser Virustyp die Menschheit in diesem schwer vorstellbaren Maße befallen und in existentielle Krisen geführt hat.

Der Schweregrad ist neu, das Phänomen altbekannt und durch die virologische Forschung der letzten Jahre gut analysiert. Auch Corona-Viren sind keine Unbekannten, man denke nur an SARS und MERS Anfang der 2000er Jahre, die schon für viel Wirbel und Leid gesorgt haben. Nun wissen wir von SARS-CoV-2 wie etwa auch von Vogel- oder Schweinegrippe-Viren nur zu genau, dass die ursprünglichen Erregertypen eben von Tieren stammen und solange für den Menschen ungefährlich sind, bis sie Gelegenheiten bekommen, sich mit menschengängigen Virustypen zu verbinden und dann auch menschliche Wirtszellen zur Vermehrung nutzen können.

Im Falle von SARS-CoV-2 wie etwa auch dem hinlänglich bekannten HI-Virus (Ursprungstypus ist SIV, ein bei bestimmten Affenarten vorkommender Virus) stammen die Vorfahren eben von Wildtieren, die den Menschen immer näherkommen und somit überhaupt erst Gelegenheiten zum „Austausch“ –eben auch von Krankheitserregern- bieten. Das liegt allerdings eigentlich nicht in der Absicht der Wildtiere, sondern ist den Menschen zuzuschreiben, die durch immer massivere Eingriffe in die natürlichen Lebensräume nicht nur die Existenzgrundlagen der Fauna und Flora zerstören, sondern eben auch diesen Tieren „auf die Pelle rücken“.

Die industrielle Rodung von (Ur-) Waldflächen zur Gewinnung von Palmöl oder zur Produktion von –meist in Monokulturen angebauten- Futtermitteln für die Fleischproduktion etwa führt eben nicht nur zum Niedergang der Artenvielfalt generell, sondern auch dazu, dass manche Tiere dazu gezwungen sind, sich Futterquellen aus menschlicher Herkunft und Nähe zu erschließen.

Wir könnten viele Beispiele aufführen, die uns näher sind. Sie kennen z.B. Wildschweine in Großstädten, … sie kennen das Problem des Bienensterbens, was auch mit der Gestaltung unserer Bodenflächen vor unseren Haustüren zu tun hat, der massive Kiesabbau am Niederrhein frisst Ökotope und wichtige landwirtschaftliche Flächen und vieles andere mehr.

Wenn man so will, so zeigt uns auch SARS-CoV-2, dass es allerhöchste Zeit für eine Umkehr des auf stetiges Wachstum ausgerichteten Strebens auf Kosten der Natur und zu Lasten vieler Menschen in weniger privilegierten Regionen dieser Welt ist und konsequenter Umwelt- und Naturschutz ein Muss ist, auch zur Wahrung menschlicher Gesundheitsgrundlagen!

Und die Folgen der „Corona-Krise“ zeigen uns doch auch ganz viel Positives! Etwa, dass die Natur sich gut regenerieren kann, wenn man sie lässt: Der Rückgang von verkehrsbedingten- und anderen Emissionen lässt Menschen in China wieder einen Himmel sehen; es zeigen sich Besinnungen auf das Wesentliche, wie der Wert unserer Gesundheit; eine neue Wertschätzung von systemrelevanten Berufsgruppen, wie Pflegekräfte und viele andere; eine neue Form von Hilfsbereitschaft und Solidarität zwischen den Menschen.

Wir GRÜNE setzen uns auch in Rheinberg dafür ein, dass diese Effekte die Corona-Krise nachhaltig überdauern und ein Klimawandel nicht nur in ökologischer, sondern auch in sozialer Hinsicht einsetzt. Es ist an der Zeit!

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