Die Logistikbetriebe und der Verkehr - Grüne stellen Antrag zur Minderung der Verkehrsbelastung

Die Grüne Ratsfraktion bemüht sich weiter um eine Änderung der verkehrstechnischen Erschließung des Logistik-Zentrums Amazon / HAVI /DHL sowie Parkplatz 2 von Amazon und Gewerbegrundstück „Garbe“ südlich davon und um die Vermeidung von Lärm- und Feinstaubimmissionen für Wohnanlieger und von Konflikt- und Gefahrenpunkten mit innerörtlichem PKW-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr.

25.11.20 –

Die Bahnhofstr. ist im Bereich zwischen der Westumfahrung „Zur Rheinberger Heide“ und dem Kreisverkehr „Alte Landstr./Römerstr.“ eine Kreisstraße. Nördlich daran angrenzend befindet sich direkt angrenzend reines Wohngebiet (Frankenstr. / Amselsteg / Adlerweg / Schützenstr.). Über entsprechende Bauleitverfahren ist die Vorbereitung weiterer Wohngebiete dort in Prüfung bzw. Vorbereitung.

Dieser Straßenabschnitt ist für die An- und Ablieferung zu den o.g. Logistikbetrieben, die konzeptionell bei ihrer Errichtung über die Straßen „Minkeldonk“ und „Amazonstr.“ erschlossen wurden und die an sich zweispurig bis zur „Alte Landstr.“ und „Hubert-Underberg-Allee“ führen, wo auf einem noch freien Gewerbegrundstück („Garbe“-Areal) nun noch ein weiterer Logistikbetrieb errichtet werden soll, weder vorgesehen noch notwendig.

Dennoch nutzen schon jetzt, entgegen dieser Konzeption dieses Gewerbegebietes, immer mehr LKW, die von der A 57 bzw. von Westen her über die L510 kommen und diese Betriebe anfahren, diesen Abschnitt der Bahnhofstr. und den innerörtlichen Kreisverkehr an der Alte Landstr./Römerstr. als Anund Abfahrt.

Dies geschieht rund um die Uhr und an 7 Tagen die Woche. Die erweislich deutlich gestiegene und weiter zunehmende LKW-Frequenz ist auf die extrem gewachsene Auslastung der Warenumschläge innerhalb aller bislang 3 Betriebe des Logistikzentrums, damit verbunden auch des LKW-Rastplatzes (Autohof) Minkeldonk selbst, fehlende Ortskenntnis und/oder Gewohnheit der LKW-Fahrer und die bislang erlaubte Nutzung der nördlichen Fahrspur der Straße Minkeldonk von Ost nach West, ergo von der Straße Alte Landstr. kommend nach West zur Autobahn als durchgängiger LKW-Park- und Raststreifen (auch mehrtägig) zurückzuführen. Die Straße Minkeldonk ist deshalb de facto entgegen ihrer Konzeption und notwendigen Funktion als bidirektionale Erschließungsstraße eine Einbahnstraße, die problemfrei nur von Ost nach West befahren werden kann.

Um dem wachsenden LKW-Parkverkehr ihrer Lieferanten und Abholer die gebotenen und notwendigen Flächen und sanitäre Infrastruktur bieten zu können, die auf dem eigentlichen Betriebsgelände offenbar nicht in ausreichendem Umfange vorgehalten werden können oder sollen, hat Fa. Amazon kürzlich den zuletzt errichteten Zusatz-PKW-Parkplatz P2 östlich der Alte Landstr. zusätzlich, zu einem Teil und im Moment noch provisorisch, zu dessen Aufnahme hergerichtet. Die Zu- und Abfahrt dorthin soll (und muss!) dazu ebenfalls über die Straße Minkeldonk (oder auch die Amazonstr.) erfolgen.

Südlich dieses Parkplatzes P2 befindet sich das Gewerbegrundstück, welches durch die Fa. „Garbe“ vermarktet wird und nun demnächst auch - vorbehaltlich der Genehmigungsfähigkeit und -erteilung - durch einen weiteren Logistikbetrieb genutzt werden soll. Dies bedingt einen erheblichen zusätzlichen Schub an LKW-Verkehr, der durch die Straße Minkeldonk abgewickelt werden soll bzw. muss, die zudem auch das Gewerbegebiet „Hubert-Underberg-Allee“ erschließt; diese Straße kommt direkt gegenüber der Einmündung Minkeldonk auf die Alte Landstr. (Kreuzung). Dort gibt es aktuell ebenfalls das Problem des „wilden“ Parkens, Rastens, Übernachtens von LKW, ohne dass dort Infrastruktur dafür wäre.

Der Antrag der Grünen Fraktion lautet:

Unserer Fraktion beantragt, folgende Maßnahmen zu beschließen und schnellstmöglich, soweit nötig in Abstimmung mit dem Kreis Wesel, zur Umsetzung zu bringen:

  1. Tempo 30 für LKW (> 3,5t) auf dem Straßenabschnitt der Bahnhofstr. zwischen „Zur Rheinberger Heide“ und Kreisverkehr „Römerstr.“, zumindest in der Zeitspanne von 19-07h aus Gründen des Lärmschutzes
  2. Entlang der Straße Minkeldonk muss durchgängig beidseitig ein absolutes Halteverbot für KfZ aller Art gelten, wie dies auf der Amazonstr. bereits der Fall ist. Allenfalls, wenn notwendig, 2-3 einzelne LKW-Haltebuchten (bis 2h max.) zur Benutzung nur zwischen 7 – 18h könnten durch Fahrbahnmarkierungen gekennzeichnet werden. Diese müssen so weit voneinander entfernt sein, dass die Straße problemfrei in beide Fahrtrichtungen auch für längste Sattel- und Gliederzüge befahren werden kann.
  3. Übernachtungen in LKW´s und Parkzeiten von mehr als 2h sollen auf den Straßen Minkeldonk und Hubert-Underberg-Allee nicht mehr erlaubt werden. Allenfalls auf der Amazonstr. erscheinen aus heutiger Sicht großzügigere Halte- und Parkzeiten in einzelnen Parkbuchten entlang des Straßenrands denkbar.
  4. Das „Garbe-Grundstück“ soll, falls es überhaupt genehmigungsfähig ist, nur von Süden her über die Hubert-Underberg-Allee verkehrstechnisch angebunden werden. Die Errichtung einer weiteren Zufahrt auf dieses Grundstück von der Alte Landstr. her, noch vor der Zufahrt auf den „P2“ von Amazon, muss vermieden werden.
  5. Es soll vor der Ampelanlage an der Einmündung der Straße Minkeldonk auf den Zubringer „Zur Rheinberger Heide“ durch Amazon/DHL/HAVI und „Garbe“ ein großflächiger, illuminierter Wegweiser aufgestellt werden, der darüber informiert, dass diese 4 Betriebe sowie der Autohof und die Kfz-Werkstatt „nur“ über diese Straße angefahren werden sollen/können.
  6. An dieser Ausschilderung sollte auch eine Anzeige angebracht werden, welche die Zahl der noch freien LKW-Rastplätze auf dem LKW-Übernachtungsplatz des Autohofes anzeigt.
  7. Die Firmen Amazon /DHL und HAVI sollen aufgefordert werden, ihre Lieferanten und Abholer aufzufordern und immer wieder anzuhalten, nur rechtzeitig und planmäßig einzutreffen, nur über die Straße Minkeldonk an- und abzufahren (aus West und Ost) , möglichst frühzeitig die LKW-Parkplätze auf den eigenen Zielgrundstücken aufzusuchen und zu nutzen und nicht „wild“ bzw. illegitim auf öffentlicher Straße zu halten, parken, rasten und übernachten.
  8. Vor einer etwaigen Bau- und Betriebsgenehmigung für das „Garbe-Grundstück“ soll die Stadt Rheinberg fachgutachterlich untersuchen lassen, ob die vorhandene verkehrstechnische Erschließung (ohne Berücksichtigung der Bahnhofstr.) dieses Grundstückes über die Straßen Minkeldonk (und ggflls. Amazonstr.) unter Berücksichtigung der erlaubten und faktisch vorhandenen bzw. prospektiv zu erwartenden Ziel- und Quellfrequenz der daran als Anlieger angebundenen Logistiker und anderer Betriebe überhaupt ausreicht, ein weiteres Logistikzentrum zu versorgen bzw. unter welchen Voraussetzungen eine Versorgung nur gewährleistet werden kann, ohne dass anderweitige inakzeptable Nachteile entstehen. Der an der A57 abund ausfahrende LKW-Verkehr zur demnächst beginnenden Versorgung der Altholzverwertungsanlage im Solvay-Industriepark und weitere potentielle Neu- und Nachnutzungen (z.B. ehem. Coca-Cola-Distribution im Gewerbegebiet Nord) soll dabei berücksichtigt werden. Über das Ergebnis soll dem Ausschuss berichtet und notwendige Maßnahmen dort erörtert und beschlossen werden.

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