Stopp für weitere Logistikhallen

Auch die CDU und die Grünen möchten kleine Betriebe auf dem jetzigen Messeareal in Rheinberg ansiedeln. Das Potenzial weiterer Flächen im Stadtgebiet soll überprüft werden

02.02.21 –

Erst die SPD, jetzt folgen CDU und Grüne: Wenn es um die Zukunft des Areals der Messe Niederrhein geht, haben auch sie eine klare Vorstellung. Große Logistikhallen, wie sie ein Investor vor wenigen Jahren gerne auf dem Messegelände errichtet hätte, soll es auch mit den beiden größten Rheinberger Fraktionen nicht geben. "Unser Ziel ist es, dort Handwerksfirmen und kleines, produzierendes Gewerbe anzusiedeln", sagte der stellvertretende Fraktionssprecher der Grünen, Jürgen Bartsch.

Nachfrage nach Grundstücken

Die Nachfrage nach Grundstücken sei da. "Es gibt immer wieder Anfragen an die Stadtverwaltung zu potenziellen Flächen von kleinen Gewerbetreibenden. Die wollen wir gerne bedienen." Das alles ähnelt ziemlich dem Antrag, den die SPD vor wenigen Tagen gestellt hat. CDU und Grüne sehen aber auch die Schaffung von Grünflächen vor. "Mit Grünflächen kann der Abstand zur angrenzenden Wohnsiedlung gezielt eingehalten werden. Damit geht unser Antrag noch über das hinaus, was die Sozialdemokraten fordern", erklärte Bartsch.

Der Bebauungsplan soll dementsprechend geändert werden. Derzeit ist das Messegelände als Gewerbefläche mit der Sondernutzung Messe ausgewiesen. Dieser Sondernutzungsrecht müsste für eine Umnutzung aufgehoben werden. Ein entsprechender Antrag für den nächsten Bau- und Planungsausschuss ist nun gestellt. "Da schon ein Störfallgutachten erstellt worden ist, wissen wir, was auf dem Messegelände möglich ist und müssen kein weiteres Geld in die Hand nehmen, um das herauszufinden", sagte CDU-Fraktionschef Erich Weisser. "Das Areal soll nicht für immer eine Brachfläche bleiben."

Wichtig sei bei einer Erschließung für Kleingewerbe, eine vernünftige Verkehrsführung einzuplanen, um die Nachbarschaft nicht zu stark zu belästigen. Es liege nahe, dass die Grünen in diesem Fall gemeinsame Sache mit der CDU machen, betonte Grünen-Sprecherin Svenja Reinert. "Das Thema Logistik hat uns im Dezember verbunden, als beide Fraktionen gegen die Logistikpläne an der Alten Landstraße gestimmt haben. Also werden wir jetzt auch den nächsten Schritt für zukünftige Logistik in Rheinberg zusammen gehen."

Beide Fraktionen fordern daher auch in ihrem Antrag, dass die Verwaltung eine Übersicht über noch nicht, nicht mehr oder nur teilweise genutzte Industrie- und Gewerbeflächen, die größer als 2.500 Quadratmeter sind, erstellt. Dabei sollen auch die potenziellen Nutzungsmöglichkeiten dieser Flächen zum Beispiel für Logistikansiedlungen benannt sowie die Möglichkeiten dargestellt werden, Einfluss auf bestimmte Industrie- und Gewerbeansiedlungen zu nehmen.

Keine unliebsamen Überraschungen

"Wir müssen wissen, welche Flächen es insgesamt noch gibt und wir brauchen Transparenz, damit uns nicht nochmal so etwas wie mit Garbe passiert", betonte Reinert. Ob bei Solvay an der Werftstraße, bei Aumund an der Saalhoffer Straße oder auf dem Gelände von Inovyn: Alle Firmen hätten noch Reserveflächen, die entwickelt werden könnten. Weisser: "Wir müssen aktiv auf die Eigentümer zugehen und fragen, ob wir diese Grundstücke für kleinteiliges Gewerbe haben können." CDU und Grüne sind sich somit einig: Es ist wichtig, im Gespräch zu bleiben, um nicht noch einmal planerisch überrascht zu werden.

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