Bei Reinigungsarbeiten in einem Chemiewerk gelangt in Rheinberg am 1.November eine stark wassergefährdende Flüssigkeit in den Rhein. Die Reaktion des Verursachers irritiert seine Nachbarn.

16.11.22 – von Fraktion –

Auf gute Nachbarschaft… Stellen Sie sich vor: Ihr Nachbar…, der, der auf ein gutes Verhältnis zu Ihnen setzt. Der, der sich als fester Teil der Nachbarschaft versteht und sich zugehörig fühlt. Diesem Nachbarn passiert ein Fehler. Er bringt einen hochgiftigen Stoff, eine „stark wassergefährdende“ Schmutzfracht über die Regenwasserleitung in den Rhein und wirkt damit negativ auf seine Umwelt ein. Was erwarten Sie von diesem Nachbarn? Dass er Sie informiert? Dass er die Stadt, auf deren Gebiet er seine Wirkstätte hat, informiert? Das sollte man von einem Nachbarn, der den Begriff Zugehörigkeit leben möchte, erwarten. Ist Inovyn so ein Nachbar?

Da erfahren die Bürgerinnen und Bürger aus Ossenberg und Rheinberg über die Zeitung, dass zwei Wochen zuvor eine „Panne“ passiert ist. Da ist Inovyn aus Versehen die Chemikalie 1,2-Dichlorethan über die Regenwasserleitung in den Rhein gelangt. Nur nebenbei: Dabei handelt es sich um eine „stark wassergefährdende“ und „biologisch nicht leicht abbaubare“ Substanz. Uns ist nicht bekannt, dass die Firma Inovyn es für nötig hielt, die Stadt Rheinberg in Kenntnis zu setzen; wir als GRÜNE Fraktion jedenfalls erhielten die Information aus der Presse. Anstelle dessen macht Inovyn das, was zwingend gemacht werden muss und versichert der Bezirksregierung als zuständige Umweltschutzbehörde „konstruktive Kooperation“ zu. Damit solche negativen Umwelteinflüsse ausgeschlossen werden.

Immerhin gesteht Inovyn ein, dass es ein negativer Umwelteinfluss war. Dieser intransparente und heimlichtuerisch zu nennende Umgang mit der Heimatstadt und den Bürgerinnen und Bürgern ist ein schlechtes Vorbild. In Zukunft sollte jeder „Unfall“ auf den Tisch gelegt werden, wenn Inovyn mit Vertrauen für neue Verfahren, Prozesse oder für sich wirbt. Denn ein gutes Verhältnis entwickelt sich aufgrund von Vertrauen und transparentem Verhalten.

Die GRÜNE Fraktion erwartet einen offenen Umgang mit Vorkommnissen und nicht eine Vogel-Strauß-Politik, in der Inovyn knapp zwei Wochen keine Öffentlichkeitsarbeit betreibt, sondern sich wegduckt in der Hoffnung, es hört keiner davon. Ein Unternehmen, das hochgiftige Stoffe produziert, hat alles dafür zu tun, Mensch, Tier und Umwelt vor einem negativen Einfluss zu schützen und bei einem Störfall transparent zu agieren. In diesem Fall hat Inovyn gezeigt: Der Schutz vor negativen Einflüssen wurde nicht gewährleistet, und auch der Nachbar wurde nicht in Kenntnis gesetzt. Insofern: In der Hoffnung auf verbesserte „gute“ Nachbarschaft…