BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Bündnis 90/Die GRÜNEN Rheinberg

Grüne fietsen durch Utrecht

18.04.24 –

 In einer mehr als 30-köpfigen Fahrradkolonne zog die Rheinberger Grünenfraktion am Samstag durch einige Innenstadtbezirke von Utrecht. Angeführt von Mitgliedern der Utrechter Ratsfraktion von GroenLinks führte die Tour vorbei an einer Reihe nachhaltiger Stadtentwicklungsprojekte.

Unter den Besucher*innen waren neben den Grünen auch Teilnehmer*innen aus einigen umliegenden Ortsverbänden und eine Reihe interessierter Bürgerinnen und Bürger dabei. Die Gastgeber der niederländischen Grünenpartei hatten ein abwechslungsreiches und thematisch breit gefächertes Programm vorbereitet.

An der ersten Station erklärte Lot van Hooijdonk, die Mitglied des achtköpfigen Bürgermeisterkollegiums der Stadt ist, das Entwicklungsprojekt „de Mix“. Hier schafft die Gemeinde in einem ehemaligen sozialen Brennpunkt zentrumsnah bezahlbaren und attraktiven Wohnraum und setzt dabei auf eine Mischung aus Sozial-, Eigentums- und Genossenschaftswohnungen.

Auf beeindruckenden Fahrradwegen und -brücken ging es danach beispielsweise vorbei an der größten Wärmepumpe der Niederlande, die Heizwärme aus dem städtischen Abwasser erzeugt. Später zum Berlijnplein, einer Experimentierfläche aus Spielplätzen, Gärten und Kultureinrichtungen, die das Zentrum eines völlig neuen Stadtteils bildet, bevor es schließlich ins Zentrum ging.

Da die Stadt zurzeit ein starkes Wachstum erlebt, wird laut Lot van Hooijdonk stadtplanerisch „ein bisher ungekanntes Level Urbanismus“ gefordert, der sich auch durch den Neubau von Hochhäusern auszeichnet. Ratsmitglied Fred Dekkers betonte in diesem Zusammenhang, dass bei der Planung besonders auf Nachhaltigkeit, kluge Verkehrskonzepte und die Schaffung von Freiräumen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt geachtet wird.

Auch das Thema Geflüchtete wurde nicht ausgespart. Ganz im Gegenteil: für das Mittagessen luden die Gastgeber in ein Restaurant auf dem Gelände des Asylbewerberzentrums im Inselstadtteil Oog in Al. Hier arbeiten Geflüchtete aus verschiedenen Ländern mit, sorgen für eine bunt gemischte Speisekarte und bekommen die Chance sich so in die Stadtgesellschaft integrieren.

Zur Tour gehörten auch kurze Treffen mit Personen, die großes und kleines in der Stadt bewegen. So traf die Gruppe beispielsweise auf Unternehmer Robin Berg, der schon vor mehr als zehn Jahren damit begonnen hat, seinen Stadtteil mit schnellem Glasfaserinternet zu versorgen und jetzt dabei ist, stadtweit eine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu etablieren, bei der der in den Autobatterien gespeicherte Solarstrom wieder ins Stromnetz eingespeist werden kann, um für Entlastung in den abendlichen Spitzenzeiten zu sorgen.

Eine zunächst eher kleinere Veränderung haben zwei Bewohnerinnen direkt vor ihren Haustüren bewirkt. Sie wollten zwei Stellplätze am Straßenrand in Blumenbeete mit Sitzgelegenheiten umwandeln und so einen Treffpunkt für die Nachbarschaft schaffen. Ihre Idee kam im Rathaus so gut an, dass die Gemeinde nicht nur die Genehmigung erteilt hat, sondern später sogar eine Art Bestellformular für fünf verschiedene Beetmodelle auf ihrer Webseite einrichtete, um diese Nutzungsänderung auch anderen Bürger*innen zu ermöglichen.

Zum Schluss führte die Tour geradewegs durch das größte Fahrradparkhaus der Welt auf die andere Seite des Bahnhofs, wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour. So blieb, nach all den vielen inspirierenden Beispielen, die die niederländischen Gastgeber vorbereitet und nicht ohne Stolz präsentiert haben, auch die Erkenntnis, dass sich eine mittlere Großstadt durchaus fahrradfreundlich gestalten lässt.

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