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23.12.20 –
Der Schulunterricht findet derzeit wieder online auf Distanz statt, Videokonferenzen sind von Verzögerungen oder Bildausfällen geprägt, weil die Bandbreite zu niedrig ist und der Online-Handel boomt, schließlich haben die Einzelhändler geschlossen, im Internet bestellt werden, kann aber trotzdem. "Die Beschränkungen während der Corona-Pandemie haben uns deutlich gemacht, welche Defizite in Sachen Digitalisierung in Deutschland und eben auch in Rheinberg zu bearbeiten sind", betont Svenja Reinert, Fraktionssprecherin der Rheinberger Grünen. Deshalb will die Fraktion die Digitalisierung in Rheinberg vorantreiben. Zwei große Themen stehen dabei an oberster Stelle: Zum einen sollen die Schulen vorrangig und zeitnah ans Glasfasernetz angeschlossen werden und die WLAN-Ausrüstung kurzfristig nachgebessert werden, andererseits soll der Rheinberger Einzelhandel sich im Rahmen einer digitalen Plattform besser präsentieren können.
"Der aktuelle Lockdown zeigt uns, wie wichtig die Digitalisierung in den Schulen ist", sagt Reinert. Die Grünen führten bereits Gespräche mit dem Energieversorger Enni, die die Verlegung der Glasfaseranschlüsse koordiniert. Die Telekom prüfe außerdem, ob es möglich ist, die Schulen vorzuziehen. "Es sind natürlich Mehrkosten zu erwarten, die eventuell auch vom Bund zu tragen sind", erklärt Jürgen Bartsch, stellvertretender Fraktionssprecher. In diesem Zuge soll auch die digitale Infrastruktur der Rheinberger Haushalte ausgebaut werden. Rund 80 Prozent der Haushalte verfügten über eine Breitbandanbindung mit maximal 250 MBit. Es gebe aber immer noch viele "weiße Flecken" mit unter 30 mBit oder "graue Flecken" mit unter 100 MBit. Der Glasfaserausbau erfolgt im Rahmen der "Wir4"-Kommunen von Süd nach Nord ab 2021 bis 2022. "Rheinberg wäre erst 2022 dran. Das ist zu spät", betont Bartsch.
Wenn es nach den Grünen geht, sollte der Ausbau bereits jetzt ausgeschrieben werden. Damit sich die Rheinberger Einzelhändler besser gegen die Online-Konkurrenz behaupten können, regen die Grünen eine digitale Plattform an, auf der sich Geschäfte mit ihren Produkten optisch attraktiv präsentieren können. Ganz nach dem Motto: Im Internet aussuchen, entweder vor Ort im Geschäft kaufen oder nach Hause liefern lassen.
Zentrale Plattform für den Handel
"Viele Geschäfte haben bereits eine Website, aber nur wenige bieten darüber auch ihre Produkte an. Zudem muss man gezielt nach ihnen suchen. Eine zentrale Plattform würde dies erleichtern." Das Thema ist für die Grünen nicht neu. Bereits 2017 und 2019 haben sie entsprechende Anträge gestellt. Sie wollten unter anderem einen runden Tisch gründen, bei dem sich Akteure aus dem örtlichen Einzelhandel, der städtischen Wirtschaftsförderung und Experten des Online- und Offline-Handels zusammensetzen. "Diese Idee ist versandet", sagt Bartsch. Nun soll sie neu aufgegriffen und von der Verwaltung vorangetrieben werden. Die Chancen auf Erfolg seien nun größer, so Bartsch, denn der Druck, neben dem Online-Handel zu bestehen, werde stärker. "Amazon greift alles ab. die Händler vor Ort leiden darunter. Sie brauchen digitale Werbung. Eine attraktive Fußgängerzone allein reicht nicht mehr", sagt er.
Die Grünen werden einen entsprechenden Antrag im Ausschuss für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur stellen. Dieser tagt am 2. Februar 2021.
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