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Bündnis 90/Die GRÜNEN Rheinberg

Der Klimawandel, seine Folgen und wie er zu stoppen ist

Der Klimawandel zeigt sich in den letzten Jahren immer drastischer. Wir erleben extreme Wettereigenisse von Starkregen und Überschwemmungen, vor allem im Norden des Kreises Wesel vor zwei Jahren, bis hin zu großer und lananhaltender Hitze in diesem Jahr. Ist der Klimawandel noch zu stoppen? Wie kann darauf reagiert werden? Dazu zwei junge Rheinberger GRÜNE, Niels Awater, 18, und Simon Thölke, 23.

01.12.18 – von GRÜNER Ortsverband –

 

Der Klimawandel zeigt sich in den letzten Jahren immer drastischer. Wir erleben extreme Wettereigenisse von Starkregen und Überschwemmungen, vor allem im Norden des Kreises Wesel vor zwei Jahren, bis hin zu großer und lananhaltender Hitze in diesem Jahr. Ist der Klimawandel noch zu stoppen? Wie kann darauf reagiert werden? Dazu zwei junge Rheinberger GRÜNE, Niels Awater, 18, und Simon Thölke, 23.

 

Thölke: Niels, dir ist das Thema Klimawandel sehr wichtig, was denkst du, was wir tun können?

Awater: Ich finde es wichtig, dass wir jetzt handeln, nicht später.

Thölke: Der Klimabereit der Vereinten Nationen (IPCC) hat kürzlich einen Bericht vorgelegt. Wir stehen wirklich vor globalen Herausforderungen. Die sogenannten planetaren Grenzen zeigen uns, in welchen Bereichen wir unsere Erde verändern und wie weit wir das tun können, ohne dass es für die Menschheit riskant wird.

Awater: Genau, wir sehen, dass einige planetare Grenzen schön längst überschritten sind, zum Beispiel was die Kreisläufe von Stickstoff und Phosphor angeht oder auch das Artensterben. Dort müssen wir sogar die negativen Entwicklungen wieder umkehren, wenn wir langfristig die Erde für die Menschen bewohnbar erhalten wollen. Beim Klimawandel hingegen können wir jetzt noch präventive Maßnahmen ergreifen, um Schlimmeres zu verhindern. Es ist immer einfacher, präventiv etwas zu tun, als im Nachhinein die Auswirkungen zurück zu drehen.

Thölke: Auch beim Flächenverbrauch müssen wir viel tun, zum Beispiel die Rodung des Regenwaldes stoppen, aber auch heimische Natur erhalten. Der Klimawandel ist deshalb so wichtig, weil er mit vielen anderen Punkten zusammenhängst, z.B. die Menge an Süßwasserreserven oder auch der Übersäuerung der Ozeane.

Awater: Wir kennen schon Ansatzpunkte, etwas gegen den Klimawandel zu tun. Ausstieg aus der Kohleenergie, Reduzierung unseres Fleischkonsums wegen der CO2-intensiven Massentierhaltung, Nutzung der Bahn statt Kurzstreckenflüge: Das sind nur drei Beispiele, wo wir schon Alternativen haben.

Thölke: Die weltweit führenden KlimaforscherInnen im IPCC sagen, dass das nächste Jahrzehnt das entscheidende sein wird. Wir müssen diese Alternativen bis spätestens 2030 auf den Weg gebracht haben, um eine Erderwärmung von mehr als 1,5 °C abzuwenden. Im Jahr 2050 dürfen wir nämlich nicht mehr CO2 ausstoßen, als Bäume und Pflanzen aufnehmen können.

Awater: Das Problem ist ja, wenn wir über diese 1,5 °C hinaus gehen, wird der Klimawandel zu einem sich selbst verstärkenden Prozess, den wir nciht mehr umkehren können. Auch wenn wir schlagartig gar kein CO2 mehr ausstoßen würden, ist der Anstieg der globalen Temperatur dann nicht mehr aufzuhalten.

Thölke: Das würde weltweit ganz unterschiedliche Folgen haben. Die Wüsten Afrikas könnten sich bis in den Süden Europas ausdehnen. Der Norden Europas könnte aber auch eine Eiszeit erfahren, weil der Golfstrom versiegt und kein warmes Wasser mehr nach Europa transportiert.

Awater: Und das Schmelzen der Polarkappen lässt den Meeresspiegel ansteigen, im schlimmsten Fall um 60 m. Zum Vergleich: Rheinberg liegt nur 20 m über dem jetzigen Meeresspiegel. Vom Underbergturm würde nur noch die Spitze aus dem Wasser ragen.

Thölke: Ganz zu schweigen von den Inseln im Pazifik und den Küstenstädten auf allen Kontinenten, die nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen. Wie viele Millionen Menschen schon bei einem Anstieg des Meeresspiegels um 10 m ihre Heimat verlieren würden, ist kaum auszumalen und könnte zu Flüchtlingsbewegungen führen, deren Größe wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

Awater: Wir sehen also, die Risiken eines unbegrenzten Klimawandels sind riesig, deshalb sollten wir jetzt etwas dagegen tun.

Thölke: Neben den nationalen und internationalen Kraftanstrengungen können und müssen wir auch in Rheinberg viel tun. Jeder und jede privat und auch die Stadt. Vor Ort ließen sich zum Beispiel Flächen für die Natur und Lebensräume für viele Arten vorhalten und Wälder aufforsten, die CO2 speichern.

Awater: Auch der Verkehrsbereich bietet Chancen. Auf dem Land sind natürlich auf Grund der langen Wege viele noch auf ein Auto angewiesen. Kurze Strecken lassen sich allerdings gut mit dem – elektrifizierten – Fahrrad bewältigen, aber dafür müssen die Radrouten attraktiv sein, außerdem muss der Öffentliche Personennahverkehr ausgebaut werden. Dann werden auch mehr Menschen die  Möglichkeit nutzen, das Auto mal stehen zu lassen.

Thölke: Auch die Stadt selbst hat Möglichkeiten: Sie kann bei der Ausschreibung von Konzessionen auf hohe Standards bezüglich Nachhaltigkeit, Effizienz und Erneuerbare Energien pochen. Außerdem kann sie BürgerInnen, die ein Haus bauen oder besitzen, bei Energiesparmaßnahmen beraten und finanzielle Fördermöglichkeiten aufzeigen.

Awater: Wir können viel schaffen, wenn wir nur alle zusammen jede und jeder das tun, was wir können. Jeder Schritt ist hilfreich und sollte unternommen werden!

 

Quellen & Literatur

Weltklimarat IPCC (externer Link)

Sonderbericht des Weltklimarates zum 1,5°-Ziel (externer Link)

Planetare Grenzen: Steffen et. al. SCIENCE 2015, 347, 736. (englisch)

 

 

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Stattnachrichten | Umwelt

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