Die Grünen in Rheinberg fordern Kastration von Katzen aus Privathaushalten

Katzen aus Privathaushalten, die draußen herumstreunen dürfen, müssen kastriert werden - das fordern die Grünen in Rheinberg. Auch das Bundestierärztekammer empfehle dieses Vorgehen, betonen die Befürworter. 230 Kommunen haben bereits eine solche Satzung, am Niederrhein bislang nur Neuss.

05.01.14 –

Katzen aus Privathaushalten, die draußen herumstreunen dürfen, müssen kastriert werden - das fordern die Grünen in Rheinberg. Auch das Bundestierärztekammer empfehle dieses Vorgehen, betonen die Befürworter. 230 Kommunen haben bereits eine solche Satzung, am Niederrhein bislang nur Neuss.

Es war Gandhi, der einmal gesagt hat, dass die Größe und der moralische Fortschritt einer Nation daran gemessen werden kann, wie diese Nation ihre Tiere behandelt. Und da, sagen Ursula Hausmann-Radau und Peter Mokros, gebe es in Deutschland „ein absolutes Defizit“. Für die beiden Grünen und ihre Fraktion ein Grund, aktiv zu werden, im Kleinen, direkt vor Ort. Sie fordern eine Satzung, die vorschreibt, freilaufende Katzen im Rheinberger Stadtgebiet kastrieren zu lassen.

Eine Forderung, die eine lange Vorgeschichte hat. Vor mehr als einem Jahr hatten die Grünen das Thema bereits aufgegriffen . Gemeinsam mit Marika Falke, die herrenlose Katzen pflegt, hatte Ursula Hausmann-Radau den Finger in die Wunde gelegt. Würden Katzenbesitzer ihre Tiere kastrieren lassen, gäbe es weniger streunende Tiere, die oftmals unter erbärmlichen Umständen leben und qualvoll sterben würden.

Tierheime sind voll

Eine ganz einfache Rechnung: Aus einem Katzenpaar, das sich zwei Mal im Jahr vermehrt und einen Wurf von drei Kätzchen hat, werden in sieben Jahren 420.000 Katzen. „Die Tierheime“, sagt Ursula Hausmann-Radau, „sind voll, sie können keine Katzen mehr aufnehmen.“ Politik und Verwaltung seien gefragt.

Sie und Peter Mokros haben recherchiert und sind auf das so genannte Paderborner Modell gestoßen. Das stammt aus dem Jahr 2008 und sieht vor, dass privat gehaltene Katzen, die draußen unterwegs sind - so genannte Freigänger-Katzen - kastriert und gekennzeichnet werden müssen. Die Bundestierärztekammer empfehle dieses Vorgehen. Auch das Land sehe die Notwendigkeit, im vergangenen Jahr habe es 200.000 Euro bereit gestellt, die über die Tierschutzvereine ausgezahlt worden seien. Rund 45 Euro kostet die Kastration eines Katers, für weibliche Tiere werden etwa 95 Euro berechnet. 230 Kommunen haben bereits eine solche Satzung, am Niederrhein bislang nur Neuss. Rheinberg könnte in der Region also eine Vorreiterrolle übernehmen.

Tierhaltung ist mit Verantwortung verbunden

Eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht bringe natürlich nicht sofort etwas, sondern erst im Laufe der Jahre. „Aber es ist der einzige Schritt, der Situation Herr zu werden“, ist Peter Mokros überzeugt. In der Bevölkerung, bei den Katzenhaltern solle das Bewusstsein erzeugt werden, dass das Halten eines Tieres mit Verantwortung verbunden sei - und bei Katzen, die Ausgang hätten, gehöre dazu nun einmal die Kastration.

Und da die Stadt innerhalb eines Jahres nicht gehandelt habe, wollten die Grünen das Thema jetzt über den Antrag im politischen Raum auf den Weg bringen.

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