Grüne: Freilaufende Katzen kastrieren

Fraktion stellt einen Antrag an den Rheinberger Hauptausschuss. Eine neue Satzung soll die Grundlage dafür schaffen, dass Katzenhalter mit einer Ordnungsstrafe belegt werden können, wenn sie ihre Tiere nicht kastrieren lassen.

05.01.14 –

Fraktion stellt einen Antrag an den Rheinberger Hauptausschuss. Eine neue Satzung soll die Grundlage dafür schaffen, dass Katzenhalter mit einer Ordnungsstrafe belegt werden können, wenn sie ihre Tiere nicht kastrieren lassen.

Ulla Hausmann-Radau hat ein Herz für Katzen. Sie hat schon viele wilde Katzen in Rheinberg ausfindig gemacht, hat sie mit viel Geduld und Aufwand angefüttert, eingefangen ud anschließend zum Tierarzt gebracht, der sie dann kastriert hat. "Danach habe ich die Katzen wieder dort hingebracht, wo sie herkamen", berichtet die Eversaelerin.

Ulla Hausmann-Radau hat das Problem der stark ansteigenden Population von frei lebenden Katzen erkannt. Als Mitglied der Grünen und als langjährige Ratsfrau hat sie nun zusammen mit Peter Mokros, Sprecher des Rheinberger Grünen-Ortsverbands, die Initiative ergriffen: Die Fraktion stellt einen Antrag an den Hauptausschuss. "Wir möchten erreichen, dass die Stadt eine neue Satzung bekommt", so Peter Mokros. "Die soll ermöglichen, dass Katzenhalter, die ihre freilaufenden Katzen nicht kastrieren lassen, mit einem Ordnungsgeld belegt werden können." Die Tiere sollen nicht nur an der unkontrollierten Vermehrung gehindert werden, sondern auch durch eine Tätowierung oder einen Chip gekennzeichnet werden.

Peter Mokros: "Es gibt bundesweit rund zwei Millionen freilaufende Katzen, Tendenz steigend. Wir möchten mit unserem Antrag erreichen, dass das Leid der Tiere gemindert wird; möchten, dass die Kosten für die Allgemeinheit gesenkt werden und möchten auch, dass Katzen weniger Gewalt erfahren." Denn es sei kein Geheimnis, dass Katzen ertränkt oder erschlagen würden, wenn man sie nicht loswerde. Oft fielen die Tiere auch Jägern zum Opfer, die unter bestimmten Umständen berechtigt seien, Katzen zu schießen. Ganz nebenbei, so Peter Mokros, litten auch heimische Vögel darunter, dass sich Katzen so stark vermehrten. Ulla Hausmann-Radau: "Katzen können schließlich bis zu dreimal im Jahr fünf bis sechs Junge bekommen."

Das Anliegen der Bündnisgrünen ist es nun, die Katzenhalter in die Pflicht zu nehmen. Auch, um nicht Menschen über Gebühr zu belasten, die die streunenden Katzen mit Futter versorgten. Solche uneigennützig denkenden Tierfreunde gebe es in allen Ortsteilen, beschreibt Ulla Hausmann-Radau.

Ihre Vorstellung einer städtischen Satzung orientiere sich am "Paderborner Modell", erläutert Ortsverbands-Sprecher Mokros. "Paderborn hat 2008 als erste Stadt eine solche Regelung eingeführt, inzwischen setzen bundesweit mehr als 230 Kommunen auf die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht." Der Kommunalpolitiker fügt hinzu: "Uns ist völlig klar, dass das Ordnungsamt nicht jedem Fall nachgehen kann. Aber wenn es Hinweise gibt, hat die Stadt eine Handhabe." Wobei eine "Denunzierungskultur" nicht das verfolgte Ziel sei.

Die Grünen sehen das Problem der wachsenden Katzen-Population als gesellschaftliche Aufgabe an. "Das ist auch eine ethische Frage", beschreibt Peter Mokros. "Wir müssen uns fragen, wie wir mit unseren Tieren umgehen." Ulla Hausmann-Radau appelliert auch an Landwirte. "Katzen sind ja auch Nutztiere, die den Hof mäuse- und rattenfrei halten. Dann sollten die Landwirte auch verantwortungsbewusst handeln."

Die Grünen verweisen darauf, dass sich ihre Forderung mit der der Tierärztekammer deckt. Der Rheinberger Tierarzt Dr. Bernd Falke jedenfalls unterstützt das Anliegen: "Eine solche Regelung wäre auf jeden Fall gut." Mit seiner Frau Marika Falke nimmt der Veterinär seit Jahren herrenlose Katzen auf. "Das höchste, was wir an Katzen hatten, waren 147", so Dr. Falke. "Im Moment sind es ungefähr 50. Denn irgendwann wird es einfach zu viel."

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