Antwort von Inovyn auf GRÜNE Anfrage zu Prozessgasaustritt

Auf unsere Anfrage zum Prozessgasaustritt hat Invoyn folgende Antworten gegeben:

31.07.20 –

Wann geschah der Austritt überschüssiger Prozessgase?

Die Betriebsstörung trat am 11. Juli 2020 um 18.25 Uhr auf.

In welchem Umfang und aus welchen Anlagen wurden Prozessgase emittiert?

Die Betriebsstörung trat im INOVYN Werk in Rheinberg, in der Anlage für die Produktion von Vinylchlorid auf. Es traten keine Prozessgase aus.

Welche chemische Zusammensetzung wiesen diese Prozessgase auf? Waren krebserzeugende Stoffe, wie z.B. Vinylchlorid (VC) und Dichlorethan (DCE) enthalten? Welche chemische Zusammensetzung wies die Rußpartikelwolke auf?

Die Fackel emittiert Verbrennungsprodukte von Prozessgasen. Die Verbrennungsprodukte waren Wasser, CO2, Salzsäure und Rußpartikel. Wasser, CO2, und Salzsäure sind nachgewiesenermaßen nicht kanzerogen. Die Rußpartikel in der Wolke bestanden in hohem Maße aus Kohlenstoff.

Wurden die Emissionsgrenzwerte an der Anlage und die Immissionsgrenzwerte in den angrenzenden Wohngebieten für die ausgetretenen chemischen Verbindungen überschritten und falls ja, über welchen Zeitraum hinweg?

Aus Ausbreitungsberechnungen wissen wir, dass unter den vorherrschenden Windbedingungen keine gefährlichen Konzentrationen in der Atemluft vorhanden waren.

Welche Rheinberger Stadtgebiete waren in welchem Radius durch den Prozessgasaustritt betroffen?

Aufgrund der vorherrschenden Windverhältnisse wurden die Fackelgase in Form einer Feder emittiert. Es ist ein schmaler Sektor in Annaberg betroffen.

Bestand oder besteht durch die emittierten Prozessgase kurzfristig oder langfristig ein gesundheitliches Risiko?

Anhand der uns vorliegenden Informationen können Gesundheitsrisiken ausgeschlossen werden.

Bestand oder besteht ein gesundheitliches Risiko beim Verzehr von Gemüse und Obst aus den betroffenen Gärten?

Gemüse oder Obst sollten wie immer vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.

Wurden oder werden die bei dem Gasausbruch freigesetzten Rußpartikel, die sich in der Umgebung ausgebreitet und deponiert haben, auf die darin adsorbierten Schadstoffe, z.B. polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Furane, analysiert und bei Kontamination mit diesen Schadstoffen vorschriftsmäßig entsorgt?

Die absolute Menge an freigesetzten Rußpartikeln war sehr niedrig. Zusätzlich konnte aufgrund der nach dem Vorfall eingetretenen Regenfälle keine Probe von abgelagertem Ruß gesammelt werden.

In welcher Form informiert Inovyn eigeninitiativ neben den Meldepflichten an die Bezirksregierung auch die betroffenen Anwohner*innen und die Öffentlichkeit bei Unfällen und leistet eine differenzierte Aufklärung?

INOVYN hat umgehend die zuständigen Behörden informiert und hält sich zur Verfügung, um alle zusätzlichen Informationen zu liefern, die diese benötigen. INOVYN beauftragte einen unabhängigen Experten um die materiellen Folgen dieses Vorfalls zu ermitteln und den betroffenen Bewohnern eine schnelle Schadensregulierung zu präsentieren. Diese Arbeit ist vorerst noch nicht abgeschlossen.

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