Weitere Logistikfläche in Rheinberg?

Auf dem 3,8 Hektar großen Gewerbegrundstück südlich der Underbergverwaltung und des Amazon-Ergänzungsparkplatzes an der Alte Landstr. bis zur Einmündung der Hubert-Underberg-Str. prangt seit kurzem ein großes Werbeplakat der Firma GARBE Industrial Real Estate aus Hamburg (siehe Bild unten), die offenbar vom Eigentümer des Grundstücks beauftragt wurde, dafür Mieter für rd. 22.000 qm weitere Logistik- und Lagerflächen zu suchen.

Da jetzt schon immense ungelöste Probleme mit dem LKW-Verkehr (fahrend und parkend) rund um das Amazon-Logistikzentrum bestehen (siehe auch aktuelle Ausgabe der StattNachrichten, Seite 4) und die Firma für das seit Jahrzehnten unbebaute Grundstück im Exposé damit wirbt, dass das Grundstück für ein Gefahrstofflager auch mit der höchsten Wassergefährdungsklasse (WGK III) geeignet sei und binnen 1 Jahr ab Vertragsunterzeichnung fertiggestellt werden könne, hat unsere Fraktion bei der Verwaltung nachgefragt, ob das stimme, dies noch immer so gewollt sei und gegebenenfalls auch jetzt noch vorsorglich Beschränkungen definiert werden können, weil die bisherigen Festlegungen, die vor vielen Jahren erfolgt sein müssten, mittlerweile durch die Entwicklung auf allen Nachbarflächen überholt bzw. Ziele erfüllt sind.

Hier ist grüne Wachsamkeit gefordert.

Umgestaltung Altes Rathaus

Viel Engagement des Trägervereins ist geflossen in die Planungen für die Umnutzung des altehrwürdigen Gebäudes: Zukünftig soll es u. a. eine Gastronomie beherbergen, einen sozio-kulturellen Treffpunkt für alle bieten und für Kurse, Seminare etc. zur Verfügung stehen. Dafür ist das gesamte Gebäude angedacht.

01.01.19 –

Viel Engagement des Trägervereins ist geflossen in die Planungen für die Umnutzung des altehrwürdigen Gebäudes: Zukünftig soll es u. a. eine Gastronomie beherbergen, einen sozio-kulturellen Treffpunkt für alle bieten und für Kurse, Seminare etc. zur Verfügung stehen. Dafür ist das gesamte Gebäude angedacht.

Unter welchen Voraussetzungen das zu verwirklichen ist, hat ein Architekturbüro untersucht. Der Zustandsbericht über das Alte Rathaus war erst einmal ernüchternd: Vieles ist marode, daher besteht vom Keller bis zum Dach hoher Sanierungsbedarf. Nur die grundlegende Instandsetzung ohne die angedachten Nutzungen wurde mit mehr als 2,5 Millionen Euro beziffert.

Aber damit wäre noch keine Umsetzung des Nutzungskonzepts gegeben. Notwendig dafür wären ein barrierefreier Zugang über einen Aufzug sowie ein 2. Rettungsweg. Da sich dies nicht im bestehenden Gebäude selbst verwirklichen lässt, schlugen die Architekten einen Glasanbau vor. Dies würde die Kosten auf über 4 Millionen Euro treiben.

Die Umgestaltung des Alten Rathauses im Herzen Rheinbergs hat die GRÜNE Fraktion intensiv beschäftigt und zu unterschiedlichen Einschätzungen geführt, wie offenbar auch in der Bürgerschaft selbst. Wir geben nachfolgend die Argumente Pro und Contra wieder.

 

PROCONTRA

Über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Einige betrachten den Glasanbau als architektonische Bereicherung, andere als unpassend für das historische Gebäude. In die Bewertung sollte meiner Meinung nach aber auch einfließen, dass ohne einen solchen architektonischen Kunstgriff die angedachte umfassende Nutzung nicht möglich wäre.

Und dann wären da noch die Kosten. Mehr als 4 Millionen sind für eine Kommune in der Haushaltssicherung heftig, auch wenn man von einer 60-prozentigen Förderung ausgehen kann. Auch dies sind Steuergelder.

Nur kostet auch die reine Grundsanierung des Gebäudes viel Geld, das wir in die Hand nehmen müssen. Den Mehrbetrag für eine umfassende Nutzung des Rathauses kann ich daher trotz der nachvollziehbaren Kritikpunkte mittragen.

Gegen eine Nutzung des Alten Rathauses als Kulturzentrum und Gastronomie ist nichts einzuwenden. Aber es muss nicht das ganze Rathaus mit allen Etagen sein – wenn dies bedeutet, dass ein immens teurer Glasanbau die gesamte Fassade zum Lindenplatz verdecken müsste.

Es sollte eine Nummer kleiner gehen. Ein Wintergarten bis zur 1. Etage würde eine gastronomische Nutzung im Erdgeschoß sowie einen barrierefreien Zugang und Fluchtweg bis zum 1. Stock bedeuten. Somit wäre dort eine kulturelle Nutzung mit Publikumsverkehr möglich. Die 2. Etage und das Dachgeschoss könnten für Sozialräume oder Büroräume der Stadtverwaltung genutzt werden. Diese von uns vorgeschlagene Variante fand aber leider keine Zustimmung im Bauausschuss.

 

 

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