Wo die Biene durch blühende Landschaften summt

Rheinberg soll aufblühen. Und die Grünen wissen auch, wie: Auf den städtischen Grünflächen sollen Blühstreifen angelegt werden. Diese Flächen können zum Beispiel Kreisverkehre sein, Straßenränder, Streifen längs der Radwege, aber auch Grünflächen im Park oder am Rand von Ackern.

04.02.14 –

Rheinberg soll aufblühen. Und die Grünen wissen auch, wie: Auf den städtischen Grünflächen sollen Blühstreifen angelegt werden. Diese Flächen können zum Beispiel Kreisverkehre sein, Straßenränder, Streifen längs der Radwege, aber auch Grünflächen im Park oder am Rand von Ackern.

Bedrohte Bienenvölker

Mit ihrem Vorstoß, der am kommenden Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt auf der Tagesordnung steht, wollen die Grünen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen geht es darum, die Vielfalt der heimischen Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten, wenn möglich zu stärken. Mit Tieren, erläutert Fraktionssprecher Jürgen Bartsch, seien in diesem konkreten Fall Insekten und hier die blütenbestäubenden Insekten gemeint.

Ende des vergangenen Jahres hatten die Grünen zu einem Infoabend zum Thema Bienen eingeladen, die Resonanz war überwältigend. Auch die Partei selber hatte nicht mit so vielen Besuchern gerechnet.

Bienen, ist das Fazit dieses Abends, sind in vielen Bereichen in ihrer Existenz bedroht. Von etwa 550 Wildbienenarten stehen 52 Prozent auf der roten Liste, 39 Arten gelten bereits als ausgestorben oder verschollen. Mit blühenden Wiesen sollen mehr Lebensräume für diese und auch andere Tiere geschaffen werden.

Zum anderen geht es den Grünen um die Debatte, wie der Dienstleistungsbetrieb aus den roten Zahlen herauskommen kann. Blühende Randstreifen könnten ein Beitrag sein, weil sie weniger pflegeintensiv seien. Würden einjährige Pflanzen gesät, müsste der Boden einmal im Jahr umgebrochen werden, dann könne gesät werden. Bei mehrjährigen Pflanzen verringere sich der Pflegeaufwand weiter. Auch Düngen oder Bewässern, beides kostenintensive Maßnahmen, seien nicht notwendig. Düngen wäre in diesem Fall sogar kontraproduktiv, erläutert Bartsch, weil das die Blumen zurückdrängen und die Gräser bevorzugen würde. Und: „Dass diese Vorgehensweise mit Kosteneinsparungen für die Stadt verbunden sein kann, zeigte eine groß angelegte Referenzuntersuchung aus Mössingen aus dem Jahr 2005. Hierbei bestätigte sich, dass Blumenwiesen grundsätzlich preisgünstiger zu pflegen sind als konventionelle Rasenflächen.

Natürlich müsse es sich bei den Wildkräutern und -blumen, die gesät werden, um einheimische Pflanzen handeln. Und an den Straßenrandstreifen um solche, die im Winter das Salzwasser vertragen könnten.

Fördermittel für Landwirte

Für Landwirte gebe es sogar noch einen besonderen Anreiz, sich zu beteiligen. Die Landwirtschaftskammer empfehle in diesem Zusammenhang verschiedene Förderprogramme. Erst neulich hatte das Thema Ackerrandstreifen im Fachausschuss auf der Tagesordnung gestanden. Das, bedauert Bartsch, werde eher zögerlich angenommen.

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