BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Bündnis 90/Die GRÜNEN Rheinberg

Danksagung zur Verabschiedung von Iris Itgenshorst und Dietmar Heyde

14.10.25 –

Danksagung GRÜNE Fraktion anlässlich des Ausscheidens von I. Itgenshorst und D. Heyde

Meine Damen und Herren,

insbesondere liebe Frau Itgenshorst, lieber Dietmar Heyde,

eine solche Veränderung an der Spitze unserer Stadt hat es noch nie gegeben: Im Frühjahr verließ uns altersbedingt Dieter Paus als Technischer Dezernent und 1. Beigeordneter, nun scheiden mit Iris Itgenshorst als Beigeordnete und Dietmar Heyde als Bürgermeister zwei weitere wichtige Führungspersonen bedingt durch die Kommunalwahlergebnisse aus.

In einem Jahr wird somit die komplette Führungstrias der Stadt ausgetauscht. Damit verließ und verlässt uns auch viel Sachkompetenz, Erfahrung und Engagement für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Nicht, dass das nicht kompensiert werden kann durch das neue Personal, aber es bedarf dazu einer gewissen Zeit, wie der nun gewählte neue Bürgermeister in einer Diskussionsveranstaltung vorausschauend prognostizierte.

Mit Iris Itgenshorst verlieren wir eine hochkompetente Sachwalterin der städtischen Finanzen. Ihre nüchterne Präsentation der meist weniger angenehmen Finanzentwicklung entsprach ganz dem Profil einer Kämmerin: mahnende Worte, Appelle zum Maßhalten, aber keinesfalls Beschränkung auf die Rolle einer Kassandra, sondern immer bemüht, Auswege aus der Finanzdepression aufzuzeigen.

Erschwert wurde Ihr Job, Frau Itgenshorst, durch den Zuschnitt ihres Dezernates: Mit den Bereichen Jugend und Soziales verbinden sich klassischerweise eher zusätzliche Aufgaben und Ausgaben – mit der Rolle einer den Haushalt im Blick haltenden Kämmerin nicht einfach zu verknüpfen. Wir finden, Sie haben das dennoch bemerkenswert gut bewältigt, auch wenn nicht alle immer damit glücklich waren. Gar nicht zu sprechen von den Problempunkten, die sich im FB Sicherheit und Ordnung in schöner Regelmäßigkeit insbesondere im Verkehrsbereich auftaten.

All dies haben Sie, Frau Itgenshorst, in Ihrer ruhigen und strikt sachorientierten Art bearbeitet und zur Zufriedenheit möglichst vieler zu lösen versucht – was in den heutigen aufgeregten Zeiten schwierig genug geworden ist. In Ihrer Ägide hat die Stadt Rheinberg es immer geschafft, die Haushaltssicherung zu vermeiden – trotz zumeist mieser Rahmenbedingungen. Ein Erfolg, den Sie wesentlich mitgestaltet haben.

Für Ihren hohen Einsatz und die erfolgreiche Arbeit wie auch Ihre stete Bereitschaft zur Klärung auch der schwierigsten Fragen möchten wir Ihnen, Frau Itgenshorst, sehr herzlich danken. Wir wünschen Ihnen in Ihrem neuen Betätigungsbereich als Bürgermeisterin in Kerken alles Gute und viel Erfolg.

 

Als erster Bürger der Stadt hat der Bürgermeister nicht nur eine besonders hervorgehobene Rolle, er steht auch im Zentrum der aufmerksamen Beobachtung durch die Bürgerschaft. Zu beobachten ist, dass diese über die Jahre intensiver geworden ist – die neuen Medien haben da einen gewichtigen Anteil. Ebenso ist die Erwartungshaltung an die Verwaltung, sind die Ansprüche gewachsen.

Dietmar Heyde hat als Bürgermeister eine von sehr schwierigen Begleitumständen geprägte Amtszeit erlebt – ich kann mich nicht erinnern, bei anderen Bürgermeistern solch herausfordernde Einstiegsbedingungen erlebt zu haben. Die Corona-Pandemie durchzog die erste Phase dieser Legislatur, viele Terminveränderungen bei Ausschüssen und Rat, Atemschutzmaßnahmen, Distanzvorschriften bei der Bestuhlung bewirkten ein völlig anderes politisches Ambiente, um es mal so zu formulieren.

Und es machte politische Prozesse nicht einfacher, im Gegenteil.

Dann kam der Überfall Russlands auf die Ukraine mit seinen finanziellen Folgen, natürlich auch für die Kommunen in Deutschland, was unter anderem in dem netten Kürzel CUIG seinen Niederschlag fand.

Dietmar Heyde besitzt eine hohe kommunikative Kompetenz; verbunden mit seinem verbindlichen und integrativen persönlichen Stil mag das bei der Bewältigung dieser Rahmenbedingungen sicher geholfen haben. Dennoch blieb es eine hohe Herausforderung, der er sich mit seinem Team zu stellen hatte.

Und natürlich ist man an so exponierter Stelle auch der Kritik ausgesetzt. Nicht immer empfanden wir diese als gerechtfertigt, manches zahlte auch durchsichtig auf das parteitaktische Konto ein. Hart in der Sache, nicht aber gegenüber der Person wäre der Stil, den wir uns hier wünschen würden.

Dietmar hatte sich anspruchsvolle Aufgaben gestellt, Aufgaben, die absehbar den Rahmen einer Legislatur sprengten, augenfällig besonders durch das Anstoßen des GNK-Prozesses. Nachhaltigkeit in den verschiedenen Politikfeldern, obwohl aktuell nicht gerade en vogue, ist und bleibt für die Zukunftsgestaltung unserer Stadt ein zentraler Baustein.

Daran kann er nun nicht weiterwirken, einer der Punkte, die ihn sicher schmerzen werden. Aber wir denken, dass er mehr als stolz sein kann, hier eine Initialzündung gegeben zu haben, mit Wirkungen weit über seine Amtszeit hinaus – so es denn von zukünftiger Verwaltung und zukünftigem Rat weiter gewollt wird.

Lieber Dietmar, wir danken Dir sehr für Deinen hohen Einsatz in einem höchst beanspruchenden Verantwortungsbereich. Auch wenn es jetzt dafür zu früh sein mag, ich denke, rückblickend kannst Du stolz sein, diese schwierige Amtsperiode so gemeistert zu haben, eben als Bürgermeister.

Für die Zukunft wünschen wir Dir und Deiner Sabine alles erdenklich Gute – und vielleicht ist das Kapitel Politik für Dich ja noch nicht ganz abgeschlossen.

 

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Bürgermeister | Fraktion

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