18.05.25 –
Die Verwaltung wird beauftragt, die Aufstellung eines B-Planes im Bereich des ehemaligen Hotels Rheintor, Flur 13, Flurstück 466, sowie ggf. den Erwerb des Grundstücks zu prüfen.
Folgende Ziele sollen dabei Berücksichtigung finden:
I. Vervollständigung der historischen Wallanlagen rund um den historischen Ortskern von Rheinberg-Mitte zur Nutzung als öffentliche Grünanlage als Verbindungsstück zwischen dem nördlichen Eingangstor zum Stadtkern, dem Rheintor, und den weiteren Bau- und Bodendenkmälern auf dem an der Nordostecke des Stadtkerns gelegenen Stadtburgareal (Alte Kellnerei und Pulverturm) im Sinne der geltenden Denkmalsatzung Nr. 2 der Stadt Rheinberg und des Integrierten Handlungskonzepts des Jahres 2015.
II. Gewinnung einer in den Dimensionen zurückhaltend bemessenen, sich gut in die anbindende Nachbarbebauung durch die Häuser Innenwall 94, 96 als Blockrandbebauung einfügenden Baufläche zur Errichtung von barrierefreiem, preisgebundenem Wohnraum als zentrumsnahes, bestens ÖPNV-angebundenes Mehrgenerationenhaus.
Begründung:
Zuletzt wurde für das mindestens seit 10 Jahren ungenutzte und seit dem Abriss des ehemaligen Hotels Rheintor brachliegende Grundstück in öffentlicher Sitzung des BPA vom 7.12.22 berichtet, dass dort in Kürze mit der Erteilung einer Baugenehmigung für eine Wohnbebauung mit einem Komplex aus 44 Wohneinheiten, die als sogenanntes „Senioren-Service-Wohnen/Betreutes Wohnen“ auf insgesamt konzipierten rd. 5.400qm BGF (!) zu rechnen ist (Vorlage 341/2022). Im Sachstandsbericht vom 3.8.23 für die BPA Sitzung am 16.08.23 ist benannt, dass die Baugenehmigung erteilt wurde, aber ein Änderungsantrag mit geringfügigen Änderungen gestellt worden ist.
Seither wurde dazu im BPA nur mündlich berichtet, dass der Baubeginn mehrfach aufgeschoben, aber immer wieder neu avisiert worden sei. Begonnen wurde jedoch bis heute nicht.
Es kann jedenfalls angenommen werden, dass die inflations- und marktbedingte „Explosion“ der Bau- und Kapitalkosten seit 2021 und zugleich die stagnierende bis rückläufige Konjunkturentwicklung und die großvolumigen Leerstandsgebäude in Rheinberg exogen maßgeblich die Realisierungschancen des Bauvorhabens belasten. So stellt das brachliegende, ungepflegte, lediglich mit einem direkt an der Bürgersteigkante aufgestellten Bauzaun eingefriedete Grundstück am Hauptzugang zum Stadtzentrum selbst einen optischen Belastungsfaktor für die Innenstadtentwicklung dar.
Andererseits ist das Grundstück, wie die nachfolgenden Karten- und Luftbildausschnitte zeigen, DAS MASSGEBLICHE UND EINZIG FEHLENDE STÜCK zu dem schon heute das historisch-kulturell und nahtouristisch darstellenden stadtgeschichtlichen Alleinstellungsmerkmal des Stadtgrabens/Stadtwalls. Dieses ist rundherum - bis auf eben dieses Kreissegment- als Park- und Grünanlage mit Spazierwegen ausgestaltet und erst jüngst im Rahmen der Umsetzung des zur Innenstadtentwicklung eigens vor 10 Jahren aufgestellten und beschlossenen Integrierten Handlungskonzepts weiter aufgewertet worden; insbesondere auch an dem östlich an die Rheintor-Parzelle fast angrenzenden Stadtburgareal mit der Alten Kellnerei und dem Pulverturm.
Von daher hält unsere Fraktion es für eine stadtentwicklungspolitische Chance, das Grundstück in städtischer Regie weiterzuentwickeln und darauf in großzügiger Weise - wie exemplarisch auf dem zweiten nachfolgenden Kartenausschnitt grob in grün skizziert- eine Grün- und Parkanlage zu erstellen und somit einen hochattraktiven Zugang zum historischen Rheintor als nördlichem Eingang zur Innenstadt beiderseits der Rheinstraße zu schaffen.
Die neue Grün- und Parkanlage soll mittels eines Spazierweges, der bis zur Alten Kellnerei führt (gegebenenfalls entlang des Schützenhauses), die Verbindung zum Stadtburgareal mit dem dort gerade in der Fertigstellung befindlichen großen Kinderspielplatz auf der Pulverturmwiese schaffen. Damit können auch die dafür ungeeignet schmalen Bürgersteige entlang der Straße Innenwall und Kurfürstenstraße entlastet werden; zudem kann es auch als (sicherer) Schulweg zu einer womöglich in Kürze wieder in den Schulbetrieb zurückgeführten Schule am Pulverturm genutzt werden.
Auf einer Teilfläche des Grundstücks entlang der südlichen Grundstücksseite zum Innenwall soll ggf. nach dem Grundstücksankauf bedarfsgerecht zentrumsnaher barrierefreier preisgebundener / preiswerter Wohnraum entstehen, der Senioren die Möglichkeit gibt, gerne in einem Mehrgenerationenhaus, zentrumsnah auf kleinerer Wohnfläche zu wohnen. Wir haben beispielhaft eine gestreckte U-Form des Baukörpers in dem 2. Kartenauszug skizziert.
Die freigelassene Ecke an der Rheinstraße soll Teil der Grünanlage werden, um so die Gebäude Pflegezentrum Am Wiesenhof und das Amtsgericht mit einem attraktiven Fußweg mit der Innenstadt zu verbinden.
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