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20.08.15 –
Die Grünen begrüßen das Flüchtlingsheim im alten Marienhospital, hinterfragen das Projekt allerdings auch kritisch. Ein geeigneter Personalschlüssel müsse her, um 500 Flüchtlinge optimal betreuen zu können.
Nachdem im Juli bekannt wurde, dass das ehemalige Marienhospital in Orsoy zu einer Erstaufaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge umfunktioniert werden sollte, haben sich die Pläne mittlerweile geändert: Jetzt ist von einer Zentralen Unterbringunseinrichtung (ZUE) die Rede, in der bis zu 500 Flüchtlinge auf ihre Zuweisung zu einer Kommune warten.
Die Grünen im Rat der Stadt finden die Informationspolitik in dieser Angelegenheit „irritierend“: „Die neue Nutzung als Zentrale Unterbringungseinrichtung bringt ja ganz andere Verweildauern mit sich“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Jürgen Bartsch.
Dem Vorhaben, in dem ehemaligen Krankenhaus Flüchtlinge aufzunehmen, steht die Partei dabei äußerst positiv gegenüber: „Wir halten es für ein Gebot der Humanität, Menschen, die vor Tod und Elend fliehen, Asyl zu gewähren und sie angemessen unterzubringen und zu betreuen.“ Und genau in diesem Punkt hinterfragen die Grünen, inwiefern das Gebäude für die Unterbringung von so vielen Menschen geeignet ist. „Im Krankenhaus wurden rund 110 Patienten betreut, jetzt sollen dort 500 Flüchtlinge wohnen“, so Ratsmitglied Simon Thölke. „Uns geht es darum, ob das Gebäude und damit auch die Flüchtlinge mit der Situation nicht überfordert sind.“ Auch der Personalschlüssel müsse angemessen berechnet sein: Dazu gehören Reinigungspersonal, Wachpersonal, Hausmeister, Verwaltungskräfte, Küchenmitarbeiter oder auch medizinische und psychologische Betreuung. Dabei stellt Bartsch noch einmal klar: „Wir sagen nicht, dass die 500 Flüchtlinge nicht infrage kommen, aber wir hinterfragen kritisch, inwieweit man dieses Vorhaben stemmen kann. Wir wollen keine unzureichende Betreuung, denn das führt zu Unzufriedenheit.“
von Simon Rahm
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