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12.12.14 –
Pfarrer Dieter Herberth aus Rheinhausen referierte im Schwarzen Adler zum Thema „Sinti und Roma - Armutszuwanderung aus Südosteuropa ".
Die Rheinberger Grünen hatte den gebürtigen Siebenbürgener eingeladen. Rund 40 Leute lauschten der Geschichte der über Jahrtausende andauernden Vertreibung der Sinti und Roma und den Gründen, weshalb das Volk in katastrophalen Zuständen lebt.
Sinti und Roma leben überwiegend in Rumänien und Bulgarien, werden aber überall auf der Welt extrem diskriminiert. „Die Sinti und Roma machen in Rumänien etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus", schilderte Pfarrer Herberth. Vor allem die Polizei behandele die Menschen willkürlich, greife oft zu roher Gewalt.
Diskriminierung und Existenzängste vertreiben die Menschen aus dem Land. Sie suchen Schutz in der EU. Dass die beiden Länder Rumänien und Bulgarien, die wirtschaftlich längst nicht die EU-Kriterien erfüllen, aufgenommen worden sind, begründete der Pfarrer mit einer eigenen These. „Hätte man die Kriterien so streng geprüft wie beispielsweise bei Kroatien, wären Rumänien und Bulgarien in zehn Jahren nicht in der EU. Aber in diesen beiden Ländern lässt sich billig produzieren. Sowohl Land als auch Arbeitskräfte sind günstig", erklärte der Referent kritisch. Rumänien sei systematisch von westlichen Großkonzernen und auch China nach und nach aufgekauft worden.
„Heutzutage hat jeder Rumäne einen Anspruch auf eine Parzelle Land. Großkonzerne kommen und kaufen dieses Land für wenig Geld auf. Industrien werden angesiedelt und ziehen wieder ab, schaffen für wenige Menschen zeitweise Arbeit." Dass die Menschen, die nach Deutschland flüchten, als Bedrohung gesehen und mit Kriminalität in Verbindung gebracht werden, kritisierte er heftig. Der Referent präsentierte auch Bilder, unter anderem das Titelbild des Spiegel aus diesem Jahrtausend. Der titelte „Asyl in Deutschland - Die Zigeuner". Damit schüre man Ängste, bediene Klischees und nähre Vorurteile. Die Sinti und Roma verwahren sich gegen den Begriff Zigeuner, da damit immer negative Eigenschaften verknüpft werden. „Sicherlich gibt es die Clan-Chefs, die Einbrüche organisieren oder Bettler, die vor allem Kinder, auf die Straße schicken", meinte Herberth. Aber Neunzehntel der hier lebenden Sinti und Roma seien nicht kriminell.
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