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12.09.17 –
Der Artikel stellt den Abend in Budberg durch persönliche Meinungen des Autors verzerrt dar und spart die entscheidenden Momente mit bemerkenswerter Übereinstimmung im Publikum und auf dem Podium völlig aus. Das Rheinberger Trinkwasser war immer sauber und ist es auch jetzt, den Wasserwerken sei Dank.
Probleme gibt es aber mit 40 % der Grundwasserkörper (daraus wird Wasser zu Trinkwasser aufbereitet) im Kreis Wesel, darunter eine Messstelle auf Rheinberger Stadtgebiet, bei denen die gesetzlich vorgeschriebenen Nitrat-Grenzwerte von 50 mg/l zum Teil deutlich überschritten werden; natürlich sind 10-15 mg/l.
Zu den Gründen und Auswirkungen gab es von Seiten des ausgewogen besetzten Podiums kompetente Statements. Fahrt nahm die Versammlung auf, als eine fachkundige junge Frau über die lückenlosen Melde- und Berichtspflichten der Bauernschaft hinsichtlich der Abgabe, Annahme und des Transports von Gülle informierte und resümierte: Das rechtswidrige Auftragen des tierischen Düngers sei kaum vorstellbar.
„Wenn das so ist“, folgte die blitzgescheite Frage eines Zuhörers an Frau Herzberg (Wasserverbund Niederrhein e.V.), „warum ist das Grundwasser dann großflächig über dem Grenzwert mit Nitrat belastet?“ "Schwarze Schafe" (Umweltsünder) unter den Bauern seien nicht der Grund, sondern ein gravierender Systemfehler, antworte die Gefragte und legte differenziert dar, dass die durch Bundesgesetzgebung (DüngeVO) zugelassenen Mengen an Stickstoff (bei Gülle und Mineraldünger) so hoch seien, dass erhebliche Anteile dieses Düngers von den übersättigten Pflanzen ungenutzt -im Boden zu Nitrat umgewandelt- ins Grundwasser durchsickern.
Die EU-Kommission verklagte 2016 Deutschland wegen des Verstoßes gegen die Nitrat-Richtlinie. Nach langem Streit hat die Bundesregierung im Frühjahr strengere Düngeregeln beschlossen. Deren Wirksamkeit ist umstritten.
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